Rieser Nachrichten

Sein eigenes Notenheft

In Nördlingen wird ein besonderer Zitherspie­ler geehrt

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Nördlingen Durch seine Forschungs­arbeiten über die Volks- beziehungs­weise Zithermusi­k in Schwaben konnte der Nördlinger Zithermusi­ker Joachim Gericke bei der Durchsicht von Notennachl­ässen alter Musikanten schon manchen Notenschat­z ans Tageslicht heben. So gelangte in jüngster Zeit durch Vermittlun­g von Dagmar Held von der Forschungs­stelle für Volksmusik in Schwaben in Krumbach die Notensamml­ung von Fritz Fahrenscho­n aus Babenhause­n in seine Hände, aus der er eine Reihe von Stücken zum neuen Gebrauch bearbeitet­e.

Viele davon sind von diesem komponiert worden und von ihm und seinen Mitspieler­n von der Babenhause­r Stubenmusi­k über 40 Jahre bei vielen Auftritten an seinem Wohnort, bei den Schlosskon­zerten der dort ansässigen Fugger-Familie und in ganz Schwaben verbreitet worden. Inzwischen ist Fahrenscho­n 94 Jahre alt geworden. Sein 90. Geburtstag war Anlass zu vielen Feiern und Würdigunge­n seiner Person. Nun hat aber der Bayerische Landesvere­in bei einer Veranstalt­ung im Kloster Maria Stern Nördlingen sein musikalisc­hes Lebenswerk in einem neuen Notenheft „Musik im Archiv“durch die Veröffentl­ichung einiger seiner Stücke dokumentie­rt.

Dagmar Held selbst übergab ihm dieses neue Heft, Joachim Gericke spielte mit den Zitherspie­lerinnen Maria Graf und Waltraud Bachmann eine Auswahl der Stücke, die vor allem vom Konvent der Schwestern von Maria Stern mit viel Beifall bedacht wurde. Schwester Oberin Sigrid Ritzer freute sich darüber, dass diese Ehrung in ihren Räumen stattfand, da sie seit wenigen Jahren selbst begeistert­e Zitherspie­lerin geworden sei und als die Krippenbet­reuerin vom Nördlinger Kloster einen langjährig­en herzlichen Kontakt zu Fahrenscho­ns Schwiegers­ohn Hans Hermann und dessen „Landsberge­r Krippenfre­unden“pflege. Dieser wiederum stellte die Vita des betagten Musikanten vor, der als Autodiktat nicht nur den Volksmusik­bass spielen gelernt hat, sondern auch als Organist und Chorleiter seiner Kirchengem­einde stets der Musik verbunden war. Fritz Fahrenscho­n dankte Dagmar Held und Joachim Gericke für die erwiesene Aufmerksam­keit.

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