Die Kunst großer Galerien
Fernando de la Jara zeigt einige seiner Werke in seinem Atelier in der Oettinger Schloßstraße
Oettingen Es sind nicht sehr viele Werke, die der peruanische Künstler Fernando de la Jara in seinem Atelier vorstellt, nur die Diele und ein Zimmer seines Atelierhauses in der Oettinger Schloßstraße sind zugänglich. Doch was man/frau zu sehen bekommt, ist schlichtweg beeindruckend. Jaras Kunst lässt sich nicht einfach einer Stilrichtung zuordnen.
Er verwendet die Mittel des Realismus, um durch die Hingabe zu den sichtbaren und alltäglichen Formen und deren Grenzen gerade das Unbegrenzte und das Geheimnisvolle in der Realität zu zeigen. Seine Malerei zeigt eine fast schon vergessene Form der Raumdarstellung, eine Art Poesie in Form und Farbe. Rein technisch gesehen überzeugt seine Reinheit in der Strichführung, die verblüfft und verzaubert und deren Faszination man sich kaum entziehen kann. Sein Thema sind Menschen, Frauen, Kindfrauen. So scheint es jedenfalls in seiner Ausstellung in Oettingen. In einer seiner Würdigungen steht der Satz: „Lobgesang auf die holde Weiblichkeit, die Pforte in den erleuchteten Garten der Weiblichkeit.“Das scheint zunächst etwas überkandidelt, doch wenn man sich länger mit seinem Oeuvre beschäftigt, geht an diesem Eindruck kein Weg vorbei.
Ohne Zweifel ist de la Jara ein Künstler von internationalem Format, dessen Werke sich in Privatsammlungen und im öffentlichen Raum überall auf der Welt wiederfinden. Seine Bilder wurden und werden in großen internationalen Galerien ebenso wie in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Eine seiner Skulpturen, die „Minerva“steht vor der Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft in München, Plastiken von ihm sind in Bad Tölz und Tübingen im öffentlichen Raum zu sehen – und ein Entwurf, seine Bronzeskulptur „Das Haus“, die er für die Münchner Rück konzipiert hat (die leider nicht realisiert werden konnte) und deren Modell er zeigt, ist einen Besuch in Oettingen wert.
Gelegenheit zum Sehen ist noch am Samstag, 28. Oktober, von 15 bis 20 Uhr und am Sonntag, 29. Oktober, von 14 bis 17 Uhr.