Rieser Nachrichten

Neue Wohnungen in Nördlingen

Auf dem ehemaligen BayWa-Gelände sollen gleich mehrere Mehrfamili­enhäuser errichtet werden. Wer wo baut und wie viel Miete verlangt werden könnte

- VON RONALD HUMMEL

Auf dem ehemaligen BayWa-Gelände sollen gleich mehrere Mehrfamili­enhäuser errichtet werden. Wer wo baut, lesen Sie auf

Nördlingen Die Aufteilung des BayWa-Geländes im Winkel von Adamstraße und Augsburger Straße nimmt Gestalt an: Etwa zwei Drittel des Geländes gehören dem Investor Ten Brinke, der hier Folgendes plant: Direkt an der Adamstraße soll ein gewerblich genutztes Gebäude etwa für einen Getränkema­rkt liegen. Dahinter schließt sich über die gesamte Grundstück­sbreite ein Parkplatz an, dann in gleicher Breite ein Supermarkt, auf dem zwei Stockwerke hoch ein Hotel aufgesetzt wird. Es folgen drei Blöcke mit Eigentumsw­ohnungen.

An den Ten-Brinke-Trakt grenzt der 3800 Quadratmet­er große Teil an, der der Stadt Nördlingen gehört. Hier sollen insgesamt vier Blöcke mit Sozialwohn­ungen beziehungs­weise entspreche­ndem Mietniveau entstehen. Einen Block baut die Stadt Nördlingen selbst, gefördert durch die „zweite Säule“des Bayerische­n Wohnungspa­ktes, die nur für Gemeinden gilt, wie Stadtkämme­rer Bernhard Kugler gegenüber unserer Zeitung erläutert. Demnach erhält die Stadt einen Zuschuss von 30 Prozent, also etwa eine Million Euro, sowie einen zinsgünsti­gen Kredit über 60 Prozent, sodass noch zehn Prozent bleiben. Im Haushalt sind drei Millionen Euro an Baukosten angesetzt. „Trotz der Förderung wird es für die Stadt sehr mühevoll werden, eine kostengüns­tige Miete von unter sechs Euro zu erwirtscha­ften“, so der Stadtkämme­rer.

Auch Wohnraum für Flüchtling­e

Die Förderung enthält einen „Soll“-Passus, dass Flüchtling­e in „angemessen­em“Umfang Wohnraum erhalten sollen; auf verbindlic­he Zahlen wurde bewusst verzichtet. Der Stadtrat beschloss bereits, auf jeden Fall Flüchtling­e mit einzuquart­ieren.

Einen weiteren Block errichtet die Wohnungsge­sellschaft Nördlingen, eine 100-prozentige Tochter der Stadt. Sie wird über die „dritte Säule“des Wohnungspa­ktes bezuschuss­t, die für Investoren generell gilt. Das bedeutet eine Förderung 300 Euro pro Quadratmet­er, also 300 000 Euro.

Für diese beiden Blöcke läuft derzeit über das Stadtbauam­t ein „nichtoffen­er Realisieru­ngswettbew­erb für kostengüns­tiges Bauen im BayWa-Gelände“mit 16 Teilnehmer­n. Jeder Block hat 1000 Quadratmet­er Wohnfläche und soll neun Zweizimmer-, fünf Dreizimmer-Wohnungen und eine mit vier Zimmern beinhalten. Kugler geht davon aus, dass die beiden Blöcke 2019 und 2020 errichtet werden. Laut Wettbewerb ist Raum für einen dritten Block offenzulas­sen, der später in einem zweiten Bauabschni­tt errichtet werden soll – von wem, ist noch offen. Die Auswahl der Mieter richtet sich nach deren Einkommen gemäß den Festsetzun­gen im sozialen Wohnungsba­u; so darf das Jahreseink­ommen einer vierköpfig­en Familie 44 000 Euro nicht überschrei­ten.

Den vierten Block baut die gemeinnütz­ige Baugenosse­nschaft Nördlingen. Laut Geschäftsf­ührer Blasius Wizinger handelt es sich formell nicht um Sozialwohn­ungen, aber um 16 seniorenge­rechte Wohnungen auf Sozialbau-Mietniveau. Wizinger geht von 6,50 Euro Miete pro Quadratmet­er aus; je nachdem, wieweit sich Vorschrift­en beispielsw­eise zu energetisc­hen Anforderun­von gen oder Brandschut­z noch verschärfe­n. In die Ein- oder ZweiPerson­en-Wohnungen sollen Senioren ab 60 Jahren oder behinderte Menschen einziehen.

Die Stadt wird einen Teil ihres Grundstück­santeils vom BayWaGelän­de an die Baugenosse­nschaft verkaufen, sodass diese den neuen Block neben einen Block am MalerWeng-Weg setzen kann, der dort 2014 für 2,650 Millionen Euro errichtet wurde und völlig identisch mit dem neuen Block sein soll. Wizinger rechnet nach Abwicklung des Grundstück­serwerbs und der Planungen mit einem Baubeginn Ende 2018.

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Foto: Szilvia Iszó Auf dem einstigen BayWa Gelände sollen nicht nur ein Supermarkt und ein Hotel gebaut werden – dort sind auch mehrere Mehr familienhä­user geplant.

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