Nicht so, wie man denkt
Theater Laienspielgruppe Maihingen begeistert mit dem Stück „Wer ist schon gern der Trottel“
Maihingen „Es ist nicht so, wie du denkst“, ist der Satz, der am häufigsten gesagt wird in diesem schmissigen Theaterstück, das bei der Premiere in der Halle des Geflügelzuchtvereins Maihingen gegeben wurde. Und es ist wirklich nicht so, wie man sich „Bauerntheater“vorstellt. Keine ländliche Szenerie, kein „Bauer bekommt Frau“-Plot, kein So-war-es-früher-auf-dem-LandGedächtnis-Bühnenbild. Im Gegenteil: Das Stück der Laienspielgruppe Maihingen spielt in gleich drei übereinanderliegenden Suiten des vornehmen Berliner-Adlon-Hotels und es geht um einigermaßen undurchsichtige Geschäfte eines Baulöwen mit einem japanischen Getränkekonzern (der nur antialkoholische Getränke herstellt), die eigentlich im vornehmen Ambiente nur noch zum Abschluss gebracht werden sollen.
Zu dumm nur, dass der Baulöwe Sir Landiman-Schneider wegen ständiger Trunkenheit in eine Entzugsklinik eingeliefert wurde und die Verträge so natürlich nicht unterzeichnen kann. Ein Schauspieler wird gebucht, der die Rolle übernehmen soll. Alles scheint ganz einfach … Was folgt, ist eine absolut haarsträubende Story, die nur vom genauso hanebüchenen Titel des Stückes „Wer ist schon gern der Trottel“übertroffen wird. Was die Laienspielgruppe Maihingen allerdings aus diesen Vorgaben macht, ist nur mit „unbedingt sehenswert“zu umschreiben.
Eine Theatertruppe, die bestens aufgelegt ist, Schauspieler, die vor Spielfreude nur so sprühen und eine Regie, die mit witzigen Einfällen (sogar der Souffleur Anton Steinheber wird in einer Szene mit einbezogen) dem Publikum einen überaus heiteren Abend beschert. Witz, Situationskomik und Wortspielereien, die, „nicht so sind, wie man denkt“. Einzelne Personen aus der Truppe herauszuheben, ist eigentlich nicht gerecht, aber Oliver Leberle scheint die Rolle als Mr. Kurasowa auf den Leib geschrieben zu sein, und Daniela Thum als Faktotum Bob, die trinkfreudige Bühnenmitarbeiterin, sind als Figuren einfach zu originell, um sie unerwähnt zu lassen. Sie allein wären es wert, die vier noch ausstehenden Vorstellungen des Stückes in Maihingen zu besuchen.
Doch, wie gesagt, es ist das „Gesamtkunstwerk“, das die Theatergruppe mit seinen vielen Helfern auf die Bühne stellt, das beeindruckt. Die Premiere wirkte wie ein Familientreffen. Auch die Tatsache, das der Vorsitzende des Vereins, Josef Taglieber, einige befreundete Theatergruppen, etwa aus Ederheim und Hochaltingen, als Gäste begrüßen konnte, spricht für die gute Stimmung, die unter den Akteuren herrscht.
Eine Stimmung, die in jeder Beziehung ans Publikum weitergegeben wird. Man darf sich auf die restlichen Vorstellungen freuen, ein lustiger Abend ist garantiert.