Hier wird das Kind im Manne geweckt
Auf der Rieser Modellbörse in Harburg bekommen nicht nur die Kleinen strahlende Augen
Harburg In der Wörnitzhalle in Harburg sah man am Wochenende überwiegend strahlende Gesichter. Und das nicht nur bei Kindern, auch bei vielen Erwachsenen leuchteten die Augen und ein zufriedenes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Es war wieder Rieser Modellbörse. Und das bereits zum achten Mal.
Das Interesse an Eisenbahnen, Feuerwehrmodellen und landwirtschaftlichen Maschinen im Miniaturformat ist ungebrochen groß. „Wir hatten auch heuer wieder mehr Anfragen von Ausstellern als wir Plätze zur Verfügung haben“, erklärt Conny Beck, die zusammen mit ihrem Mann Walter die Veranstaltung auf die Beine stellt. 36 Händler und Bastler sind es in diesem Jahr geworden. Einer von ihnen ist Rocco Meyer aus dem 300 Kilometer entfernten Werdau in Sachsen. Er ist zum vierten Mal in Harburg dabei und begeistert von Publikum und Kollegen. „Es ist jedes Jahr ein großes Wiedersehen unter Freunden“, erklärt Meyer. An seinem Stand verkauft er eine Rarität: selbst angefertigte Miniaturbetongewichte für Traktoren und MiniPflastersteine im Maßstab 1:32. „Das ist ganz schöne Fummel-Arbeit. Aber wenn die Besucher begeistert sind, lohnt sich der Aufwand“, erklärt der Sachse.
Seit der ersten Modellbörse ist Alexander Ziegler aus Huisheim dabei. Sieben Mal als Besucher und heuer als Aussteller präsentiert der 39-Jährige seine landwirtschaftlichen Maschinen. „Dabei habe ich gar nichts mit der Landwirtschaft zu tun“, sagt Ziegler. Dennoch zeigt er den Besuchern seinen ganzen Stolz. Ein Veenhuis Güllefass mit Grubber. Ein Dreivierteljahr hat er daran gebastelt. „Ich bin einfach fasziniert von diesen Modellen. Da wird das Kind im Manne geweckt“, so Ziegler. Angefangen hat alles im Kindesalter mit Siku-Modellen. Nun bastelt er an richtigen Modell-Traktoren herum. Sehr zur Freude seines siebenjährigen Sohnes Louis, der den Papa begleitet. „Wenn ich mal groß bin, bekomme ich alle Bulldogs vom Papa geschenkt.“Conny Beck ist froh, eine bunte Mischung aus einheimischen und Ausstellern aus der Fremde organisiert zu haben. So ist gewährleistet, dass sie den Besuchern immer wieder Neuheiten präsentieren können. „Der Einfallsreichtum in der Modellbau-Szene kennt keine Grenzen“, betont Beck. So finden Besucher in Harburg Prototypen, die noch gar nicht auf dem Markt sind, oder Mini-Sensen in detailverliebter Originalität. Ein Höhepunkt ist einer von weltweit nur drei existierenden Ballensammelwagen. Natürlich dürfen Kinder auch selbst ferngesteuerte Modelle fahren. Da freut sich auch der Papa.
>
Bei uns im Internet