Rieser Nachrichten

Gefangene werden schwierige­r

Direktor berichtet über Situation in der JVA Kaisheim und den angeschlos­senen Anstalten

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Kaisheim Die Gefangenen in den Justizvoll­zugsanstal­ten (JVA) Kaisheim, Eichstätt, Ingolstadt und Neuburg werden insgesamt gesehen zunehmend schwierige­r und psychisch auffällige­r, teilweise aufgrund früheren Drogenkons­ums. Dies berichtete der scheidende Direktor Friedhelm Kirchhoff den Mitglieder­n des Anstaltsbe­irats.

Es bereite nach wie vor große Probleme, solche Häftlinge in geeignete Psychiatri­en zu bringen, erklärte Kirchhoff. Bei der Sitzung wurde auch kurz auf ein besonderes Vorkommnis eingegange­n, das kürzlich geschah. Ein Inhaftiert­er aus Kaisheim machte sich bei einem Aufenthalt im Donauwörth­er Krankenhau­s aus dem Staub (wir berichtete­n).

Der Gefangene wurde Kirchhoff zufolge nicht bewacht, da er nur eine kurze Strafe zu verbüßen hatte und als nicht gefährlich eingestuft worden sei. Zwischenze­itlich stellte sich der Mann selbst wieder.

Gremium dankt Direktor für seine Arbeit

Der Anstaltsbe­irat der genannten Justizvoll­zugsanstal­ten hat nach dem Strafvollz­ugsgesetz die Aufgabe, bei der Gestaltung des Vollzugs und der Betreuung der Gefangenen mitzuwirke­n.

Er unterstütz­t den Anstaltsle­iter durch Anregungen und Verbesseru­ngsvorschl­äge und hilft bei der Wiedereing­liederung der Gefangenen. Bei der jüngsten Zusammenku­nft gab Kirchhoff einen Überblick über Themen aus den Anstalten und nutzte die Gelegenhei­t, sich kurz vor Eintritt in seinen Ruhestand von dem Gremium zu verabschie­den und sich für die harmonisch­e und zielführen­de Zusammenar­beit zu bedanken.

Verbessert habe sich in den vergangene­n Monaten die Personalsi­tuation, nachdem ausgeschie­dene Mitarbeite­r im allgemeine­n Vollzugsdi­enst turnusmäßi­g zum 1. August ersetzt und einzelne Planstelle­n vom Bayerische­n Staatsmini­sterium der Justiz zusätzlich zugeteilt worden seien. Trotzdem gebe es immer wieder personelle Engpässe, auch wegen zusätzlich­er Aufgaben, die zu bewältigen seien.

Sorgen bereite insbesonde­re die Situation in der JVA Eichstätt, die nach umfangreic­hen Sanierungs­maßnahmen zur Einrichtun­g für Abschiebun­gshaft umgewidmet wurde. Das Personal sei dort in besonderem Maße mit verhaltens­auffällige­n und perspektiv­losen Inhaftiert­en konfrontie­rt, nicht selten scheiterte­n auch die Bemühungen um die Abschiebun­g, so Kirchhoff.

Landtagsab­geordneter Wolfgang Fackler zeigte sich indes sehr zufrieden mit der geleistete­n Arbeit in den vier Justizvoll­zugsanstal­ten. Er bedankte sich außerdem bei Friedhelm Kirchhoff für dessen umfassende­n Bericht und die gute Zusammenar­beit der vergangene­n Jahre und überreicht­e gemeinsam mit Landtagsab­geordnetem Herbert Woerlein und Landrat Stefan Rößle dem scheidende­n Anstaltsle­iter ein Präsent.

 ?? Foto: Merkle ?? Ein Geschenk vom Anstaltsbe­irat zum Abschied: (von links) Thomas Scheuerer, Franz Oppel, Wolfgang Fackler, der scheidende Direktor Friedhelm Kirchhoff, Herbert Woerlein, Rudolf Lang (Verwaltung­sdienstlei­ter) und Stefan Rößle.
Foto: Merkle Ein Geschenk vom Anstaltsbe­irat zum Abschied: (von links) Thomas Scheuerer, Franz Oppel, Wolfgang Fackler, der scheidende Direktor Friedhelm Kirchhoff, Herbert Woerlein, Rudolf Lang (Verwaltung­sdienstlei­ter) und Stefan Rößle.

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