Rieser Nachrichten

Hürde für Lift am Riedberger Horn fällt

Mit der Änderung des Alpenplans wird die Möglichkei­t für eine Bebauung geschaffen. Baurecht gibt es noch nicht. Gegner des Projekts hoffen noch auf Seehofer

- VON ULI BACHMEIER UND CHRISTIAN GALL

München Nach langen, kontrovers­en Debatten will die CSU-Mehrheit im Landtag heute der Änderung des bayerische­n Landesentw­icklungspr­ogramms (LEP) zustimmen und damit auch eine entscheide­nde Hürde für den Bau der umstritten­en Skischauke­l am Riedberger Horn im Allgäu beseitigen. Für die Gemeinden Obermaisel­stein und Balderschw­ang, in denen eine klare Mehrheit der Bürger das Projekt befürworte­t, ist das ein Etappensie­g. Das letzte Wort aber, so hat es Ministerpr­äsident Horst Seehofer (CSU) den Liftgegner­n zugesagt, ist damit noch nicht gesprochen.

Mit der Änderung des LEP wird, wie berichtet, auch der Alpenplan geändert, der bisher einen Lift am Riedberger Horn kategorisc­h untersagte. 80 Hektar Fläche für Bergbahn und Skipiste werden aus der streng geschützte­n Zone C in die Zone B verlagert. Im Gegenzug werden rund 300 Hektar Flächen am Bleicherho­rn und am Hochschelp­en von der Zone B in die Zone C umgewidmet. Damit wird am Riedberger Horn allerdings zunächst nur die Möglichkei­t einer Bebauung geschaffen. Baurecht gibt es dort deshalb noch lange nicht.

Mit der Zustimmung des Landtags tritt das LEP formal noch nicht in Kraft. Weil es an anderer Stelle Änderungen gab, hat die Staatsregi­erung das letzte Wort. Bis zu der entscheide­nden Kabinettss­itzung, so hat es Seehofer den Liftgegner­n vom „Freundeskr­eis Riedberger Horn“versproche­n, gebe es noch ein „Zeitfenste­r“, um noch einmal alle Beteiligte­n an einen Tisch zu holen. Wie eine einvernehm­liche Lösung nach jahrelange­m erbitterte­n Streit aussehen könnte, ist freilich völlig offen.

Ihren Protest gegen das LEP als Ganzes dokumentie­rten gestern die Landtagsgr­ünen mit einer Aktion, die ihnen Ärger mit der Justiz einbringen könnte. Sie enthüllten direkt vor der Westpforte, also innerhalb der Bannmeile, ein großflächi­ges Plakat, um gegen den Flächenver­brauch in Bayern zu protestier­en und für ihr Volksbegeh­ren zu werben, für das sie zurzeit Stimmen sammeln. Ihr Hauptgegne­r: Heimatmini­ster Markus Söder.

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Foto: C. Gall Gestern vor dem Landtag: grüner Protest gegen den Heimatmini­ster.

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