Rieser Nachrichten

Zwang Chefarzt Mitarbeite­rin zum Sex?

Angeklagte­r spricht von Komplott

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Bamberg Die Staatsanwa­ltschaft sagt: Die Frau wurde gezwungen. Der Mann sagt: Alles geschah freiwillig. Vor dem Landgerich­t Bamberg hat der Prozess gegen einen ehemaligen Chefarzt begonnen. Dem 46-Jährigen wird vorgeworfe­n, eine ihm unterstell­te Mitarbeite­rin am Arbeitspla­tz zu Oralsex gezwungen zu haben. Juristisch wertet sie das aufgrund der Verschärfu­ng des Sexualstra­frechts („Nein heißt Nein!“) als Vergewalti­gung. Experten beobachten diesen Fall genau.

Was war im Dezember vor einem Jahr in einer Ambulanz in Neustadt an der Aisch, die das Klinikum Bamberg betreut, passiert? Laut Staatsanwa­ltschaft habe der Angeklagte der Mitarbeite­rin gesagt, er wolle sie wegen einer Abrechnung unter vier Augen sprechen und sie solle ihn in die Küche begleiten. Sie habe als ihm unterstell­te Kraft gar keine andere Wahl gehabt. In der Küche habe er sie zu Oralsex gezwungen, obwohl sie deutlich gemacht hatte, dass sie das nicht möchte. Sie hätte aber sonst Angst vor berufliche­n Nachteilen haben müssen. Zwischen dem mutmaßlich­en Opfer und dem Angeklagte­n habe es schon früher sexuelle Kontakte gegeben – allerdings einvernehm­lich. Auch mit anderen Mitarbeite­rinnen soll es zu intimen Kontakten gekommen sein.

Zum Prozessauf­takt am Mittwoch verlas der Verteidige­r eine Erklärung des Angeklagte­n. Darin betonte er, dass es an jenem Tag zu einer einvernehm­lichen sexuellen Handlung gekommen sei. Die jetzige Anklage sei ein Komplott von Mitarbeite­rinnen, mit denen er sexuellen Kontakt gehabt habe.

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