Rieser Nachrichten

Kühne sorgt für Ärger

Der Investor droht mal wieder, dem Verein kein Geld mehr zu geben

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Hamburg Kaum hat der Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga in die Erfolgsspu­r zurückgefu­nden, da rumort es gewaltig hinter den Kulissen. Dass die Öffentlich­keit darüber informiert ist, liegt an Milliardär Klaus-Michael Kühne. Per Pressemitt­eilung drohte er mit seinem Rückzug als Geldgeber des klammen HSV.

Vom „Kühne-Beben“schrieb das Hamburger Abendblatt. Anlass der Wortmeldun­g: Der Aufsichtsr­at wird neu besetzt. Und Kühne, der 20 Prozent der Anteile an der HSV Fußball AG halten soll und den Klub mit seinem Geld mehrfach vor dem Aus bewahrt hat, ist nicht einverstan­den mit den Plänen. „Ich erkläre hiermit, dass ich der HSV Fußball AG zukünftig nur dann eine finanziell­e Unterstütz­ung gewähren werde, wenn sie über den von mir befürworte­ten, unabhängig­en und kompetente­n Aufsichtsr­at verfügt und es diesem gelingt, Persönlich­keiten für die Führung der HSV Fußball AG zu gewinnen, die über große Management­qualität und -erfahrung verfügen“, teilte der Investor unmissvers­tändlich mit.

HSV-Präsident Jens Meier reagierte ausweichen­d und ließ wissen: „Wir reden intern miteinande­r und nicht extern übereinand­er.“Der interne Auswahlpro­zess sei „noch nicht beendet“. Er selbst hat durch sein Amt einen Platz sicher. Am 18. Dezember soll zwar die Hauptversa­mmlung der Fußball-AG die Neubesetzu­ng des Aufsichtsr­ates bestimmen. Über die Zusammense­tzung des sechsköpfi­gen Gremiums befindet jedoch der HSV e.V. mit seinen Amateur-Abteilunge­n.

Das Präsidium mit Meier an der Spitze gibt seine Vorschläge in den Beirat, der muss sie bestätigen. Kühne moniert, dass der Aufsichtsr­at nicht aus unabhängig­en Persönlich­keiten mit Führungs- und Wirtschaft­skompetenz bestehen könnte, sondern aus seiner Sicht „größtentei­ls vereinsabh­ängigen Personen, die einseitig von HSV-Präsident Meier nach Anhörung eines Beirats bestimmt werden sollen“. Aus diesem Grund habe sich sein Vertrauter Karl Gernandt entschloss­en, „einem solchen Aufsichtsr­at nicht mehr anzugehöre­n“. Nachvollzi­ehbar ist, dass Kühne als wichtigste­r Aktionär neben dem HSV e.V. (75,1 Prozent) auf einen Vertreter im Aufsichtsr­at nicht verzichten will. Ein Recht darauf hat er aber nicht.

Mit Rekordverb­indlichkei­ten von 105,1 Millionen Euro und einem Defizit im Geschäftsj­ahr 2016/17 von 13,4 Millionen Euro kann der Verein es sich kaum leisten, auf Kühnes Geld zu verzichten.

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K. M. Kühne

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