Die beste Seminararbeit Schwabens
Auszeichnung I: Martin Häselhoff aus Donauwörth gelingt im Fach Geografie ein besonders gutes Werk. Womit sich dieses beschäftigt und wie der 18 Jährige einen Beitrag für die Zukunft leistet
Donauwörth Zufrieden blickt Martin Häselhoff auf das 32-seitige Werk. Zweieinhalb Monate hat der Donauwörther recherchiert, geforscht und geschrieben. Herausgekommen ist dabei die beste Seminararbeit Bayerisch-Schwabens. Dafür wurde er im Maximilianeum in München ausgezeichnet. „Ich habe mich darüber sehr gefreut. Es ist einfach eine schöne Bestätigung für die Zeit, die ich investiert habe. Aber ich bilde mir nichts darauf ein“, gibt sich der 18-Jährige bescheiden.
„Anpassungen an den Klimawandel entlang des bayerischen Donauraumes“– so lautet der Titel von Martins Arbeit. Entstanden ist diese in einem Geografie-Seminar am Donauwörther Gymnasium. „Das Fach und zukunftsorientiertes Denken haben mich schon immer begeistert“, erklärt der junge Mann.
Im ersten Teil der Arbeit beschäftigte er sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Donau – und bekam zum Teil erstaunliche Ergebnisse. „In den vergangenen 80 Jahren haben die Niederschläge im Gebiet zwischen Iller und Lech um bis zu 50 Prozent zugenommen“, sagt Martin. Der zweite Teil behandelte die Anpassungen an den Klimawandel. Dabei ging er auch auf die Flutpolder ein, die in der Region immer wieder große Diskussionen auslösen. „Wichtig war mir, dass in der Arbeit Bürgerdialog sowie die Initiativen ebenfalls berücksichtigt werden“, erklärt der 18-Jährige.
Während er das Werk verfasste, war ihm nicht klar, dass dieses am Ende ausgezeichnet wird: „Nach ein paar Wochen sollte ich zwei weitere Exemplare abgeben. Mitte Septem- ber kam dann die Meldung, dass die Arbeit zu den besten sieben Bayerns gehört.“
Im Maximilianeum erhielt Martin eine Urkunde und einen Scheck. Seit dem Jahr 2000 zeichnet der Bayerische Club zur Förderung der bayerischen Kultur herausragende Seminararbeiten aus. Diese sollten einen Bezug zum Freistaat aufweisen und sich mit der Zukunft auseinandersetzen. Mit dabei waren in München neben Martins Familie auch Karl Auinger, Schulleiter des Donauwörther Gymnasiums, und Kursleiter Franz Rucker.
Aktuell leistet der junge Mann ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) ab: „Für ein FÖJ gibt es nur rund 70 Stellen in Bayern. Ich arbeite bei der Oase in Steinerskirchen bei Ingolstadt. Dorthin gehen beispielsweise Schulen, um Besinnungstage durchzuführen.“Die Hauptaufgaben des Donauwörthers bestehen darin, Gäste zu empfangen und Tagungsräume herzurichten. Aber bei einem ökologischen Jahr darf natürlich auch die Natur nicht zu kurz kommen, „deshalb bin ich außerdem noch für die Landschaftspflege und die Landwirtschaft zuständig. Der Ausgleich zwischen der Arbeit draußen und dem Menschenkontakt ist ideal“, sagt Martin.
Was nach dem FÖJ kommt, das noch bis August 2018 dauert, weiß der 18-Jährige noch nicht genau: „Auf jeden Fall ein Studium im technischen Bereich, aber konkrete Pläne habe ich noch nicht. Ideal wäre, wenn meine spätere Tätigkeit ebenfalls einen Zukunftsbezug hat. Mich interessieren erneuerbare Energien, nachhaltige Stadtplanung oder auch E-Mobilität und Klimawandel sehr.“