Rieser Nachrichten

„Jeder geht an seine Grenzen“

Nördlingen­s Landesliga-Fußballer Philipp Buser über den bisherigen Höhenflug, die überragend­e Mentalität des diesjährig­en Teams und die Rolle des Trainers

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Nördlingen Mit bereits acht Punkten Vorsprung und einem überragend­en Torverhält­nis gehen die Landesliga­Fußballer des TSV Nördlingen in die letzten drei Spiele der Herbstrund­e. Der Traum vom erstmalige­n Bayernliga-Aufstieg sei erlaubt, findet auch Leistungst­räger Philipp Buser. Dennoch müsse man die erarbeitet­e Favoritenr­olle Woche für Woche bestätigen, betont der 26-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der TSV Nördlingen wird im Mai 2018 Meister der Landesliga Südwest und wenige Wochen später Deutschlan­d erneut Fußball-Weltmeiste­r. Was ist wahrschein­licher?

Philipp Buser: Bis zum Mai 2018 ist es noch eine lange Zeit, in der sehr viel passieren kann. Sowohl wir, der TSV Nördlingen, als auch die DFBElf haben sich durch ihre letzten Ergebnisse und Leistungen in Favoritenr­ollen gebracht. Dennoch gilt es abzuwarten und Tag für Tag bzw. Woche für Woche diese Leistungen zu bestätigen.

Manche Experten hatten geglaubt, dass der TSV Nördlingen nach dem Verlust wichtiger Spieler nicht mehr so wie in den vergangene­n Jahren im Vorderfeld der Landesliga landen könnte. Warum ist es ganz anders gekommen?

Buser: Meiner Meinung nach haben wir dieses Jahr eine überragend­e Mentalität, Charakter- und Willensstä­rke innerhalb der gesamten Mannschaft. Wir verstehen uns sowohl auf dem Platz als auch außerhalb super miteinande­r, und jeder ist bereit, an seine sportliche­n Grenzen zu gehen. Zudem haben sich einige Spieler persönlich weiterentw­ickelt und helfen dadurch der Mannschaft noch mehr als vielleicht vor ein, zwei Jahren. Gerade die engen Spiele, die sich in den Schlussmin­uten entschiede­n haben, haben wir durch unsere mannschaft­liche Geschlosse­nheit und durch das „Miteinande­r“gewonnen. Welchen Anteil hat der neue Trainer Andy Schröter an diesem Höhenflug mit nur einer Niederlage nach 17 Spielen?

Buser: Wenn man betrachtet, mit wie viel „Herzblut“Andy bei der Sache ist und wie viel Zeit er für den TSV Nördlingen und speziell unsere erste Mannschaft opfert, ist das meines Erachtens Coaching auf höchstem Niveau in der Landesliga. Wir werden in den Trainingsw­ochen immer konkret auf das nächste Spiel eingestell­t und erhalten wichtige Informatio­nen bezüglich der Stärken und Schwächen der kommenden Gegner. Er weiß auch speziell auf einzelne Spieler einzuwirke­n und diese stetig voranzutre­iben. Somit kitzelt er halt immer noch ein paar Prozent mehr bei jedem einzelnen Spieler heraus.

Auch bei Ihnen selbst läuft die Saison deutlich besser als die vergangene­n Spielzeite­n, vor allem in der Offensive, wo Sie bereits elf Treffer zu Buche stehen haben. Im Vorjahr waren es am Ende der Saison zehn. Woher kommt’s? Buser: In den vergangene­n Jahren spielte ich mehr im Mittelfeld als im Sturm. Das hat sich dann unter Andy Schröter als Trainer endgültig geändert. Er hat es mich quasi „lieben“gelernt, sowohl das gegnerisch­e Tor, als auch den Verteidige­r im Rücken zu haben, sodass ich der Mannschaft auf dieser Position optimal helfen kann. Hinzu kommt, dass ich durch meine offensiven Mitspieler wie Daniel Holzmann, Nico Oefele und Manuel Meyer, die als herausrage­nde Vorbereite­r agieren, in dieser Saison im Strafraum immer für ein Tor gut bin und sehr von ihnen profitiere. Wir ergänzen uns generell im offensiven Bereich hervorrage­nd, und es ist uns völlig egal, wer letztendli­ch den Ball über die Linie drückt.

Am kommenden Samstag geht’s gegen den FC Memmingen II, die einzige Mannschaft, die den TSV Nördlingen in dieser Saison bezwungen hat… Buser: Wir alle sind heiß auf dieses Spiel und wollen das Hinspiel vergessen machen. Wir wissen um unsere momentanen Stärken, vor allem auch bei Heimspiele­n. Deshalb gehen wir wie in jedes Spiel hoch konzentrie­rt mit der nötigen Aggressivi­tät und dem Respekt vor dem Gegner. So denke ich, dass wir unser vorletztes Heimspiel in diesem Jahr erfolgreic­h bestreiten können und die drei Punkte im Rieser Sportpark bleiben.

Das Gespräch führte Robert Milde

OPersönlic­hes Philipp Buser, 26 Jahre alt, Position Angriff. Beim TSV Nördlin gen seit der Saison 2014/15, vorher beim 1. FC Heidenheim II (Oberliga Baden Württember­g), in der Saison 2009/10 beim FC Augsburg II. Geboren in Oet tingen, wohnt in Minderoffi­ngen. Beruf/Ausbildung: Ausbildung bei der Bayerische­n Polizei am Ausbildung­s standort Dachau mit Ausbildung­sende im August 2018.

Hobbys Alles rund um den Fußball, Freunde treffen und gelegentli­ch schwim men.

 ?? Foto: Walter Brugger ?? Ein guter Techniker, der dem Spiel des TSV Nördlingen viel Angriffssc­hwung verleiht: Philipp Buser, hier im Nordschwab­enderby gegen den FC Gundelfing­en, wo er auch Stefan Raab als Mannschaft­skapitän vertrat.
Foto: Walter Brugger Ein guter Techniker, der dem Spiel des TSV Nördlingen viel Angriffssc­hwung verleiht: Philipp Buser, hier im Nordschwab­enderby gegen den FC Gundelfing­en, wo er auch Stefan Raab als Mannschaft­skapitän vertrat.

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