Aigner ruft die CSU zur Ordnung
Wie Markus Söder neuer Ministerpräsident werden will
München Mit ungewohnt deutlichen Worten hat sich die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner in den Machtkampf in der CSU eingeschaltet. „Das Bild, das wir abliefern, ist katastrophal“, kritisierte die Stellvertreterin von Ministerpräsident Horst Seehofer, die auch Vorsitzende des CSU-Bezirks Oberbayern ist. „Die Menschen bekommen das Gefühl, uns interessierten nur unsere Politikerkarrieren.“
Gleichzeitig warnte sie ihre Partei in der Welt am Sonntag davor, die CSU als Folge der Schlappe bei der Bundestagswahl auf einen Rechtskurs einzuschwören. „Wir haben mitnichten nur an die AfD Stimmen verloren, sondern auch an Grüne und FDP. Diese Stimmen aus dem bürgerlichen Lager sind endgültig verloren, wenn wir jetzt nur noch auf Lautsprecherei setzen und ausschließlich zum rechten Rand schielen.“Auch die Partei in Bayern müsse am Ende das vertreten, was bei Koalitionsgesprächen im Bund verhandelt worden sei.
Im Ringen um die SeehoferNachfolge soll sich Finanzminister Markus Söder zu einer Ämtertrennung bereit erklärt haben. Nach verschiedenen Medienberichten würde er auf den CSU-Vorsitz verzichten, wenn er Ministerpräsident werden kann. Für den Parteivorsitz gibt es mehrere potenzielle Kandidaten, darunter Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und Ilse Aigner.