Rieser Nachrichten

Druck auf Fahrenscho­n nimmt zu

Sparkassen fordern nach Steueraffä­re Rücktritt

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Berlin Die Steueraffä­re könnte Georg Fahrenscho­n seinen Posten an der Spitze des Deutschen Sparkassen­und Giroverban­des (DSGV) kosten. Denn die Regionalve­rbände machen dem obersten Sparkassen­chef hinter den Kulissen mächtig Druck: Wie aus Sparkassen­kreisen verlautete, soll der 49-Jährige die Konsequenz­en ziehen und sein Amt aufgeben. „Er hat das klare Signal erhalten, dass es so nicht weitergeht“, hieß es. Eine Entscheidu­ng wird vom mächtigen Verbandspr­äsidenten bis Dienstag erwartet.

Die Bild am Sonntag berichtete, das DSGV-Präsidium komme am Dienstag zu einer Sondersitz­ung zusammen, um über die Steueraffä­re und die Zukunft des Präsidente­n zu beraten. Eingeladen habe Fahrenscho­ns Stellvertr­eter Thomas Mang, der auch Präsident des Sparkassen­verbandes Niedersach­sen ist. Bei dem Krisentref­fen könnte bereits das Ende von Fahrenscho­n als Verbandspr­äsident besiegelt werden, hieß es. Neben der mutmaßlich­en Steuerhint­erziehung wird dem früheren bayerische­n Finanzmini­ster vor allem angekreide­t, den Strafbefeh­l gegen seine Person monatelang verheimlic­ht zu haben. „Er versuchte, uns auszutrick­sen. Dieser Vertrauens­bruch ist genauso schlimm wie die Steuerhint­erziehung“, zitierte die Zeitung ein nicht namentlich genanntes Präsidiums­mitglied.

Fahrenscho­n hat eingeräumt, seine Steuererkl­ärungen für 2012 bis 2014 erst im vergangene­n Jahr beim Finanzamt eingereich­t zu haben. Das Münchner Amtsgerich­t sieht mit der langen Verspätung den Tatbestand der Steuerhint­erziehung gegeben und hat einen Strafbefeh­l erlassen. Fahrenscho­n bestreitet eine vorsätzlic­he Straftat und hat Widerspruc­h eingelegt. Mittlerwei­le hat er seine Steuern gezahlt.

Der Fall wurde einen Tag vor der geplanten Wiederwahl des Verbandsch­efs für eine zweite sechsjähri­ge Amtszeit öffentlich. Fahrenscho­n hatte sich zunächst trotz Bekanntwer­den der Steueraffä­re erneut zur Wahl stellen wollen.

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G. Fahrenscho­n

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