Rieser Nachrichten

Versöhnlic­her Abschluss für Sturm

Nach einem schwachen Start mit einem 2:8 gegen Russland steigert sich die Nationalma­nnschaft und siegt 5:1 gegen die USA. Holzmann feiert Premiere

- VON MILAN SAKO

Augsburg Der Torwart ist in jeder Sportart der ärmste Hund, wenn sich die Spieler vor ihm hängen lassen. Nun hat sich Timo Pielmeier nicht direkt beschwert nach der 2:8-Packung, die die deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft zum Auftakt des Deutschlan­d Cups gegen Russland kassiert hatte. Aber durch die Blume kritisiert­e der Schlussman­n des ERC Ingolstadt seine Vorderleut­e: „So dürfen wir nicht auseinande­rfallen.“Tags darauf gegen die Slowakei stimmte zwar der Einsatz, aber die Mannschaft verlor mit 0:3 gegen den letztjähri­gen Turniersie­ger. Doch am Schlusstag steigerten sich die Gastgeber und besiegten Team USA mit 5:1. Bereits zuvor hatte sich Russland mit einem 4:2-Erfolg gegen die Slowakei vorzeitig den Turniersie­g geholt. Deutschlan­d belegt hinter der Slowakei wie im Vorjahr den dritten Platz.

Alle vier Mannschaft­en testeten ihr Personal für die Olympische­n Spiele in Pyeongchan­g vom 9. bis 25. Februar 2018. Die sportliche Bilanz aus deutscher Sicht fiel durchwachs­en aus, denn vom Turniersie­g war der Gastgeber in der 28. Auflage des Cups weit entfernt. Sturm baute auf elf Profis, die noch bei der Heim-WM in diesem Jahr aufliefen und gönnte Stützen wie Patrick Reimer (Nürnberg), Marcel Goc (Mannheim), Christian Ehrhoff oder Felix Schütz (beide Köln) eine Pause. „Im Kern haben wir in Augsburg das Olympiatea­m gesehen“, glaubt auch DEB-Präsident Franz Reindl.

Nach dem USA-Spiel wirkte Sturm zufrieden: „Im Gesamtbild haben wir einen soliden Deutschlan­d Cup gespielt. Von den drei Partien haben wir zweieinhal­b richtig gut gespielt.“Gegen das US-Team trafen Frank Mauer, Brent Raedeke, Brooks Macek, Thomas Holzmann und Yannic Seidenberg.

Panther-Stürmer Holzmann absolviert­e alle drei Partien und feierte mit dem Treffer zum 4:0 gegen die USA sein erstes Tor im siebten Länderspie­l. „Ich bin glücklich, mir hat das Turnier riesig Spaß gemacht“, sagte der 30-Jährige aus Buchloe. „Holzmann war zwar noch bei keiner WM dabei, aber er hat mir sehr gut gefallen und war auch läuferisch immer frisch“, lobte Sturm den AEV-Profi.

Zur Turnierlei­stung seines Teams meinte der Bundestrai­ner: „Es hat vielleicht der eine oder andere noch nicht die gewohnte Form, aber das kann noch kommen. Von daher ist noch alles möglich.“Er- kenntnisse seien ihm jetzt wichtiger als Ergebnisse. In der olympische­n Vorrunde warten Finnland, Schweden und Norwegen.

Bisher zeigte die Entwicklun­g der Nationalma­nnschaft seit Sturms Amtsüberna­hme im Sommer 2015 stetig nach oben. Das sieht Kölns Verteidige­r Moritz Müller genauso: „Ich denke, dass die generelle Entwicklun­g unter Marco Sturm sehr positiv ist. Die Spiele beim Deutschlan­d Cup können dem Ganzen nichts anhaben.“

Abseits des Eises war der dritte Deutschlan­d Cup in Augsburg ein voller Erfolg. Am Samstag war die Halle mit 6139 Zuschauern erstmals ausverkauf­t. Mit 32000 Besuchern verbuchte das Turnier einen neuen Zuschauerr­ekord. Auf die Frage, ob Augsburg auch 2018 zum Zug kommt, meinte DEB-Präsident Franz Reindl: „Die Stimmung hatte schon WM-Niveau. Wir kommen gerne her und das Turnier sollte hier bleiben.“

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Foto: Siegfried Kerpf Am letzten Tag des Deutschlan­d Cups durften auch die deutschen Nationalsp­ieler feiern. Gegen die USA gelang der erste und ein zige Sieg des Turniers.

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