Baugebiet und Hauptstraße fokussieren
Nach der Erschließung „Am Fleckle“wird in Richtung Balgheim weitergebaut
Reimlingen Es ist noch nicht lange her, dass ein Teil der Reimlinger Hauptstraße saniert und in Richtung Schmähingen das Baugebiet Südhang erschlossen wurde. Nachdem in der Gemeinde die Bauplätze zum Großteil vergeben sind und auch weiter Bedarf da ist, entschloss sich der Gemeinderat, ein weiteres Baugebiet in Richtung Umgehungsstraße auszuweisen und die Hauptstraße weiter sanieren zu lassen.
Das „Fleckle“soll einmal an die „Langen Wiesen“anschließen und 18 Bauplätze in der hauptsächlichen Größe von 700 bis 800 Quadratmeter bekommen. Aber auch ein paar größere werden zur Verfügung stehen, wie jetzt Bürgermeister Jürgen Leberle gegenüber den Rieser Nachrichten erläuterte. Tags zuvor hatte der örtliche Gemeinderat mit dem Beschluss über die künftige Entwässerung „am Fleckle“die weiteren Planungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Planer Friedrich Eckmeier und Bürgermeister Jürgen Leberle sprachen lange darüber. Nach einer ebenso ausführlichen Diskussion unter den Räten entschlossen sich diese mit großer Mehrheit, im neuen Baugebiet ein Trennsystem einbauen zu lassen. Ein solches sei mittlerweile üblich, so Leberle, koste aber rund 130000 Euro mehr als ein Mischsystem. So eines sei noch an den angrenzenden „Langen Wiesen“verbaut worden, sei aber spätestens seit es darum gehe, weniger Abwasser in Kläranlagen zu leiten, nicht mehr zeitgemäß. Zuvor hatten sich die Gemeinderäte Gedanken gemacht, zumindest die Hälfte der neuen Bauplätze an das am Mittelweg bereits bestehende Mischsystem anzuschließen. Letztlich favorisierte die große Mehrzahl der Räte Variante drei, bei der alle neuen Häuser an ein Trennsystem angeschlossen werden. „Es ist zwar die teuerste, aber auch konsequenteste Lösung“, sagt der Bürgermeister.
Damit könne man die Kläranlage am besten entlasten. Spätestens bis Ende des Jahres wolle man noch die Ausschreibungen auf den Weg bringen, um Anfang 2018 einen günstigen Anbieter für die nötigen Arbeiten zu finden.
Ein weiterer großer Info- und Diskussionspunkt war in der Sitzung die nächste große bevorstehende Baumaßnahme im Ort: die Sanierung der Hauptstraße im zweiten Abschnitt vom Abzweig Kirchberg bis zum Ortsausgang in Richtung Balgheim. Bei der Kanalplanung ging es nun um die Entscheidung, einzelne Leitungen nördlich der Hauptstraße in Privatgrund zu belassen, oder dort zu entfernen und alles in die Hauptstraße oder das „Fleckle“zu packen. Letzteres hätte allerdings Großbaumaßnahmen für bis zu 900 Millimeter große Leitungen zur Folge. Diese müssten teilweise bis in 4,5 Meter Tiefe reichen und hätten zudem eine neue Asphaltdecke auch für das Fleckle zur Folge, so der Bürgermeister. So sprach sich der Gemeinderat dafür aus, nur den Kanal in der Hauptstraße zu sanieren. Danach wird der letzte Teil der Hauptstraße eine neue Asphaltdecke sowie im Fortlauf einen nötigen Gehweg und eine Straßenbeleuchtung erhalten. Letztlich werden diese Bauarbeiten aus Zuschussgründen nach der Baugebieterschließung erfolgen, so Leberle. Im bereits sanierten Bereich der Hauptstraße und im zweiten Bauabschnitt würden zudem demnächst von der EnBW Stromdachständer ab- und LED-Straßenlampen eingebaut. Zudem wurde nach Jahren der Lösungssuche ein alter Mast im Garten der Kindertagesstätte abgebaut, der früher für die dortige Stromversorgung nötig war.
Schnell abgehandelt waren dagegen einige formelle Tagesordnungspunkte. So die Umwidmung einzelner Gemeindestraßen im Zuge der Erschließung des Baugebietes am Südhang sowie des Gewerbegebietes und die jährliche Festsetzung der Hebesätze für die örtliche Grundund Gewerbesteuer. Wobei sich die Räte entschlossen, diese auf dem alten Stand zu belassen.