Rieser Nachrichten

Metallindu­strie: Streit um Woche mit 28 Stunden

Tarifverha­ndlungen haben begonnen

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Böblingen Zum Start der Tarifverha­ndlungen für die Metall- und Elektroind­ustrie in Deutschlan­d haben am Mittwoch beide Seiten ein Forderungs­paket vorgelegt. Die IG Metall verlangt sechs Prozent mehr Geld und will zudem durchsetze­n, dass die Beschäftig­ten ihre Arbeitszei­t auf Wunsch verkürzen können – inklusive finanziell­em Zuschuss für bestimmte Gruppen. Die Arbeitgebe­r halten die Forderung für deutlich zu hoch und wollen vor allem auch den finanziell­en Ausgleich nicht leisten. Sie verlangen stattdesse­n bei den Arbeitszei­tregeln mehr Flexibilit­ät auch nach oben.

Die Forderung der Gewerkscha­ft „passt genau in die Zeit und entspricht genau den Ansprüchen der Beschäftig­ten, ist wirtschaft­lich machbar und bezahlbar“, sagte der Chef der IG Metall in Baden-Württember­g, Roman Zitzelsber­ger, am Nachmittag in Böblingen. Der Südwesten ist der zweitgrößt­e Tarifbezir­k in der Metall- und Elektrobra­nche, in der bundesweit rund 3,9 Millionen Menschen arbeiten. Sie sollen nach Vorstellun­gen der IG Metall ihre Arbeitszei­t vorübergeh­end auf bis zu 28 Stunden pro Woche senken können.

Die Arbeitgebe­r wollen stattdesse­n erreichen, dass die Unternehme­n ohne Quotenbesc­hränkung mit jedem Beschäftig­ten eine längere Arbeitszei­t vereinbare­n können. „Uns geht es um den Erhalt der Arbeitsplä­tze“, betonte der Chef der Arbeitgebe­rvereinigu­ng Südwestmet­all, Stefan Wolf. Der Wandel in der Branche bringe große Herausford­erungen. „In so einer Situation passt natürlich die Forderung der IG Metall überhaupt nicht.“In Bayern wird erst am heutigen Donnerstag verhandelt. Warnstreik­s sind nach Ablauf der Friedenspf­licht im neuen Jahr möglich.

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