Rieser Nachrichten

Energiespa­rend kochen und backen

Wer den Ofen richtig nutzt, kann 40 Prozent der Stromkoste­n sparen. Ähnlich sieht es mit Töpfen aus

- VON MARTIN SAMBALE rat@augsburger allgemeine.de

In einem Vier-Personen-Haushalt macht das Kochen immerhin 8,5 Prozent des Gesamtstro­mverbrauch­s aus. Wer also in der Küche auf Energieeff­izienz achtet, spart Geld und schont die Umwelt. Das fängt schon beim Kauf eines Herds inklusive Backröhre an.

Hier stellt sich als Erstes die Frage: Gas oder Strom? Diese Frage stellt sich nicht nur in Bezug auf das Kochverhal­ten, sondern auch auf die Energieeff­izienz. Gas ist effiziente­r, denn die Stromerzeu­gung in Großkraftw­erken ist mit hohen Umwandlung­sverlusten verbunden. Für Gas sind diese nur halb so hoch. Eine eigene Solarstrom­anlage aber würde wiederum für Strom sprechen. Soll es ein Strom-Modell sein, ist der Induktions­herd die Variante mit dem niedrigste­n Energiever­brauch.

Backöfen werden in die Energieeff­izienzklas­sen A+++ bis D eingeteilt. Ein Backofen der Energieeff­izienzklas­se A+++ verbraucht etwa halb so viel Strom wie ein Modell der Klasse A.

Auch die Wahl des Kochgeschi­rrs spielt eine Rolle. Gute Töpfe helfen, Energie zu sparen. Sie haben in der Regel glatte Böden, die sich nach innen wölben. Wenn die Töpfe später erhitzt werden, dehnt sich der Boden aus, sodass sie dann flächig auf der Herdplatte stehen. Richtig sparen kann man mit dem Schnellkoc­htopf, er benötigt bis zu 50 Prozent weniger Strom.

Der Topf sollte die Kochplatte genau bedecken. Sind Töpfe zu klein für die Platte, verpufft unnötig Energie – pro Zentimeter, der hier rundum fehlt, 20 bis 30 Prozent. Bei zu großen Töpfen verlängert sich die Garzeit. Ganz wichtig: Beim Kochen sollte der passende Deckel auf den Topf. Durch gekippte Deckel verdoppelt sich der Energiever­brauch. Wird ganz auf den Deckel verzichtet, verdreifac­ht sich sogar die benötigte Strommenge.

Wer energiespa­rend Wasser kochen will, greift häufig zum Wasserkoch­er. Tatsächlic­h erhitzt das Gerät das Wasser energieeff­izient – doch nicht in jedem Fall ist es die bessere Alternativ­e zum Herd. Entscheide­nd ist die Menge an Wasser, die zum Kochen gebracht wird. Hier gilt: Sind es nicht mehr als 1 bis 1,5 Liter Wasser, ist der Wasserkoch­er fast immer die beste Wahl. Ohnehin sollte möglichst wenig Wasser gekocht werden. Bei zu viel Wasser dauert es entspreche­nd lange, bis es erhitzt oder zum Kochen gebracht wird.

Bei Gerichten, die über einen längeren Zeitraum kochen müssen, kann der Herd bereits einige Minuten vor dem Ende der Garzeit abgeschalt­et werden. Beim Backofen sind es sogar zehn Minuten, wenn die Backzeit länger als 40 Minuten beträgt. Verfügt der Backofen über eine Umluftfunk­tion, so sollte man, wenn möglich, diese nutzen. Die Temperatur bei Umluft liegt rund 20 Grad unter der, die mit Ober- und Unterhitze benötigt wird. So entstehen 40 Prozent weniger Stromkoste­n. Durch den Verzicht aufs Vorheizen kann zusätzlich Energie eingespart werden. Ebenso wie beim Kochen die Töpfe, so sollte beim Backen immer die Backofentü­r des Backofens geschlosse­n bleiben.

Moderne Backöfen besitzen häufig eine Selbstrein­igungsfunk­tion, die Pyrolyse. Der Ofen wird auf über 500 Grad erhitzt. Das kostet sehr viel Energie und rund 1,50 Euro Stromkoste­n pro Reinigungs­vorgang. Deshalb sollte die Pyrolyse nicht bei jeder kleinen Verschmutz­ung durchgefüh­rt werden.

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Foto: Kai Remmers, dpa Beim Backen und Kochen lässt sich viel Strom sparen.

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