In Pfäfflingen sind Parkgebühren wieder auf dem Tisch
Oberbürgermeister befürwortet neue Parkhäuser in Nördlingen. Die müsse man aber finanzieren
Pfäfflingen Oberbürgermeister Hermann Faul hat sich bei der Bürgerversammlung in Pfäfflingen erneut für Parkgebühren in der Nördlinger Altstadt ausgesprochen und damit die Sinnhaftigkeit des Stadtratsbeschlusses gegen Gebühren erneut bezweifelt. Auf die Frage eines Bürgers nach einem künftigen Parkraumkonzept der Stadt reagierte Faul mit den Worten: „Wir brauchen dringend Parkflächen außerhalb der Tore. Auf dem Weg dorthin gilt es, über ein Parkhaus vor dem Löpsinger oder Baldinger Tor nachzudenken, ebenso wie über eine zusätzliche Tiefgarage auf dem Döderlein-Areal nach dessen Neugestaltung. Zur Finanzierung solcher Vorhaben ist eine Bewirtschaftung der Parkplätze unerlässlich.“Deshalb sollte der Beschluss des Stadtrates zu gegebener Zeit wieder aufgehoben werden.
Auch Stadtkämmerer Bernhard Kugler sieht dies so. Gegenüber unserer Zeitung sagte er, ohne Parkgebühren sei an die Schaffung von weiteren Parkflächen außerhalb der Altstadt überhaupt nicht zu denken. Kugler geht davon aus, dass die Diskussion über ein künftiges Parkkonzept und dessen Finanzierung bald wieder aufflammen werde, spätestens dann, wenn die Wohnungen am Nähermemminger Weg bezogen seien und die Familien sich Gedanken machen müssten, wo sie ihre Zweitfahrzeuge abstellen. Das Parkhaus am Berger Tor werde dafür mit Sicherheit nicht ausreichen.
Das Pfäfflinger Thema des Abends waren die künftige Nutzung des alten Schulhauses in der Kirchgasse und des früheren Pfarrhauses. Ortssprecher Günther Wiedemann schwebt vor, dass die Stadt das Pfarrhaus kaufen und sanieren solle. Damit könnte ein neues Domizil für die Jugend, die ältere Generation und die kirchlichen Gruppen geschaffen werden. „Damit hätten wir alle unter einem Dach“, sagte Wiedemann. Das alte Schulhaus könnte man versuchen zu verkaufen und den Erlös in die Sanierung des Pfarrhauses stecken. Welche Lösung letztendlich zum Tragen komme, sei noch völlig offen, betonte Faul. „Wir haben noch nicht den Stein der Weisen gefunden.“
Im Gegensatz zu den stadtnahen Orten wie Kleinerdlingen, Nähermemmingen und Holheim gibt es in Pfäfflingen derzeit keinen Bedarf für weitere Bauplätze. In diesem Zusammenhang warb Oberbürgermeister für die Innenentwicklung des Dorfes. Faul erinnerte an das Aktionsprogramm „Dorf Vital“des bayerischen Landwirtschaftsministeriums. Im Rahmen dessen würden staatliche Zuschüsse für den Abbruch alter Gebäude gewährt. Der Rathauschef plädierte darüber hinaus für steuerliche Vergünstigungen bei der Sanierung alter Gebäude für Wohnzwecke. Dies auf den Weg zu bringen, sei jedoch Sache des Bundes. Bedauert wurde vom Oberbürgermeister das Geburtendefizit in dem knapp 500 Einwohner zählenden Stadtteil. „Auf diesem Gebiet sehe ich bei den Pfäfflingern einen gewissen Nachholbedarf“, meinte Hermann Faul. Schwalben gelten auch heute noch als Glück bringende Vögel. „Schwalben im Haus, das Glück geht nicht aus“, hörte man bisweilen sagen, baute sogar Nistbrettchen in den Hausgang und ließ das Ober licht der Haustür geöffnet. Schwalben fingen das Ungeziefer im Stall weg und brachten den Tieren etwas mehr Ruhe. Vielleicht haben deswegen die alten Maurermeister die Giebel zier nicht nur als Zirbelnuss oder Spitz, sondern auch als Schwalben schwanz ausgebildet? Ausgewählt und erklärt von Kreishei matpfleger Herbert Dettweiler.