Rieser Nachrichten

Der KJR bleibt auch mit 70 jung

Mit einem „Speed-Dating“feiert der KJR Donau-Ries sein 70-jähriges Bestehen am Puls der Zeit. Wie Jugendlich­e als Betreuer beim KJR mitmachen können

- VON PHILIPP WEHRMANN

Reimlingen Ein Speed-Date zwischen einem stellvertr­etenden Landrat und einem Bankdirekt­or? Das klingt zwar ungewöhnli­ch – bei der Jubiläumsf­eier des Kreisjugen­drings war es das aber nicht. „War von euch schon mal jemand beim Speed-Dating?“fragt Thomas Krepkowski, Vorsitzend­er des KJR, die Menge am Anfang der Veranstalt­ung. Viele im Saal klingen peinlich berührt. Scheinbar fühlen sich einige der überwiegen­d Erwachsene­n in ihre Jugend zurückvers­etzt und kichern, als hätten sie gerade einen Liebesbrie­f bekommen. Jeder im Saal bekommt einen Zettel, auf dem eine Nummer notiert ist. Für das Speed-Dating muss dann die Person gefunden werden, die die dazugehöri­ge Nummer hat. Es gibt drei Runden – in der ersten werde ich mit Karolin Hommel-Zollner „gematched“, was im Neudeutsch der Datingwelt so viel wie „zugeteilt“bedeutet. Sie ist die pädagogisc­he Mitarbeite­rin und somit die Ansprechpa­rtnerin für die ehrenamtli­chen Betreuer des KJR. „Mein Job gefällt mir wirklich gut, weil die Mischung aus organisato­rischer und praktische­r Arbeit passt“, sagt sie. Gut 40 Betreuer engagieren sich ehrenamtli­ch beim KJR. Die Aufgabe der pädagogisc­hen Mitarbeite­rin ist es, dass die Betreuer pädagogisc­h geschult werden, das rechtliche Hintergrun­dwissen zur Aufsichtsp­flicht und ähnlichem kennen und ihre eigenen Stärken zielgerich­teteinsetz­en können.

Nach etwa zehn Minuten ist das „Date“vorbei. Die Jugendkape­lle Reimlingen spielt, dann ergreift Dr. Peter Thrul, stellvertr­etender Landrat im Donau-Ries, das Mikrofon. „Ich hab’ in der ersten Runde des Speed-Datings mit Sparkassen­direktor Johann Natzer gesprochen“, sagt er. Dann kommt er auf die Arbeit des KJR zu sprechen. In Zeiten des „totalen Individual­ismus“sei es wichtig, dass Jugendlich­e im KJR Halt finden und Gemeinscha­ft erfahren. Mit Smartphone­s und der Digitalisi­erung habe die Jugendarbe­it eine zusätzlich­e Aufgabe erhalten. Die Geräte seien „zum Teil toll, weil man immer etwas nachschaue­n kann“. Es gebe aber auch Probleme. „Manche schauen während einer Unterhaltu­ng ständig aufs Smartphone, außerdem gibt es eine neue Art von Mobbing“, mahnt er. Das sei ein Thema für die Jugendarbe­it. Krepkowski, der Vorsitzend­e des KJR, betont die Vielfältig­keit der 33 Verbände und Gruppen, die im KJR organisier­t sind. Er selbst sei in einem Computercl­ub in Donauwörth gewesen. Darüber sei er zur Jugendarbe­it gekommen. „Das war Anfang der Neunziger, das Internet kam erst später“, erzählt er.

Abschließe­nd wird die neue Imagebrosc­hüre des KJR DonauRies präsentier­t. „Wir suchen dich!“steht dort an die Jugendlich­en gerichtet. Richtiger Betreuer kann man ab 16 Jahren werden, Praktikant schon ab 15, sagt Karolin Hommel-Zollner. Zunächst stehe dann eine eintägige Schulung an. Dann wählt man, bei welchem Projekt man mitarbeite­n möchte. „Jemand der viel Action möchte, kann zum Beispiel bei der Erlebnisto­ur im Allgäu Canyoning machen oder klettern“, sagt sie. Außerdem gebe es zum Beispiel ein Kinderkult­urcamp im Wemding für Acht- bis Zwölfjähri­ge, bei der auch minderjähr­ige Betreuer eingesetzt werden. Ein bisschen Zeit müsse man sich nehmen – einmal ein paar Tage zur Planung im Frühjahr, dann noch einmal drei bis sieben Tage für die jeweilige Freizeit. Man könne auch ohne Probleme als Betreuer anfangen, wenn man „keinen Verein als Base hat“, sagt sie. „Viele, die später im sozialen Bereich arbeiten möchten, machen bei uns als Betreuer ein Praktikum“, sagt sie. Grundsätzl­ich sei aber jeder willkommen – schließlic­h soll der Kreisjugen­dring vielfältig sein.

OInformati­onen für Jugendlich­e, die Betreuer beim KJR Donau Ries werden möchten, gibt es beim KJR unter Telefon 0906/21780 oder im Internet unter www.kjr donau ries.de

 ?? Fotos: Philipp Wehrmann ?? Bei der Jubiläumsf­eier zum 70 jährigen Bestehen des Kreisjugen­drings Donau Ries spielte die Jugendkape­lle Reimlingen mit ihrer Dirigentin Theresa Schröttle. Insgesamt sind 33 Jugendverb­ände und organisati­onen im KJR organisier­t.
Fotos: Philipp Wehrmann Bei der Jubiläumsf­eier zum 70 jährigen Bestehen des Kreisjugen­drings Donau Ries spielte die Jugendkape­lle Reimlingen mit ihrer Dirigentin Theresa Schröttle. Insgesamt sind 33 Jugendverb­ände und organisati­onen im KJR organisier­t.
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Beim Jubiläum des KJR wurde die neue Broschüre vorgestell­t. Von links: stellvertr­e tender Landrat Dr. Peter Thrul, Johann Natzer von der Sparkasse Donauwörth, Vor sitzender Thomas Krepkowski, Geschäftsf­ührerin Martina Lehmann, Vorstandsm­it glied...

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