Nähen für den guten Zweck
Eine Studentin ruft eine Aktion ins Leben, bei der sich alle Rieser beteiligen können. Ihr Ziel ist, Kindern in Not die Weihnachtszeit zu verschönern
Baldingen Die Idee kam Katharina Diethei im Nähkurs. „Meine Lehrerin startete ein soziales Projekt, bei dem wir Söckchen nähten, um diese später mit Süßigkeiten, Nüssen oder Buntstiften zu füllen“, sagt die 24jährige Studentin aus Baldingen, die jedoch derzeit in Bamberg ihr Lehramtsstudium beendet. Die gefüllten Stoffteile werden an Bamberger Kinder verschenkt, die aus sozial schwachen Familien stammen oder einen schwierigen Hintergrund haben. „Ich fand die Idee toll und hab dabei gleich an meinen Onkel gedacht, der Ende November wieder zurück nach Afrika fliegt, um seine Missionsarbeit fortzusetzen.“
Konrad Diethei ist seit 1974 Bruder im Kloster Mariannhill und wurde 1981 in die Mission nach Afrika gesandt. Alle fünf Jahre treten die Brüder den Heimaturlaub an, deshalb ist der 61-Jährige gerade in seinem Heimatort Reimlingen und kann von seiner Missionstätigkeit erzählen. „Wir sind eine Gemeinschaft von etwa 20 Padres und leben einige Kilometer entfernt von der Großstadt Durban, an der Ostküste Afrikas“, erzählt der Ordensbruder. In der Nähe seiner Einsatzstelle gibt es ein Waisenhaus, welches etwa 40 Kinder im Alter von Null bis etwa 15 Jahren beherbergt. Gleich um die Ecke gibt es noch eine andere Einrichtung für Straßenkinder. „Oft ist bei Kindern, die auf der Straße leben müssen, die Verbindung zum Elternhaus kaputt, die Schwestern und Brüder versuchen den Kindern ein einigermaßen normales Leben zu ermöglichen“, sagt Konrad Diethei. Katharina ist der Meinung, dass vor allem den Kindern, denen es nicht so gut geht wie in Deutschland, eine kleine Freude gemacht werden soll und möchte ihrem Onkel Ende November so viele Weihnachtssöckchen wie möglich mit nach Afrika schicken.
„Jeder der möchte, kann eine Socke nähen oder auch stricken“, ruft die 24-Jährige auf. „Es ist egal, aus welchem Stoff oder welche Farbe, es geht ausschließlich um die Geste.“ „Wer weder stricken noch nähen will, kann aber auch einfach aus anderen Materialien einen Socken basteln“, meint Katharina. Die Teilnehmer können kreativ werden.
Die Socke sollte anschließend gefüllt werden. Von Süßigkeiten soll abgesehen werden, da diese die Reise in den Süden nicht überstehen würden. Auch Nüsse würde der Zoll wohl nicht erlauben. „Auch über eine kleine Packung Buntstifte würden sich die afrikanischen Kinder sehr freuen“, meint die Studentin.
Die genähten, gebastelten und gefüllten Söckchen können Sie bis zum 25. November an folgenden Orten in schon bereitgestellte Kisten legen: im Kreuzgang der Pfarrei Sankt Salvator (vor dem Pfarrbüro) oder in der Hauptfiliale der Bäckerei Diethei am Eichendorffplatz in Nördlingen. Die Studentin und ihr Onkel sind sich sicher: Jede einzelne Socke wird einem Straßen- oder Waisenkind eine kleine Freude in der Weihnachtszeit bereiten.