Ein Hauch von Hollywoods Oscar Nacht
Preisverleihung für die 90-Sekunden-Spots im Cinedrom in Donauwörth. Was sich der Wirtschaftsförderverband des Landkreises davon erhofft
Donauwörth Hollywood hätte es wohl kaum besser inszenieren können. Und ein Hauch von Oscar-Verleihung lag dann auch über der Prämierung der Gewinner des Filmwettbewerbs „MeinDonauries“im Cinedrom in Donauwörth. „Zeig uns deine Heimat in 90 Sekunden“, hieß die Herausforderung für Filmschaffende und Hobbyfilmer, die dem Aufruf des Wirtschaftsförderverbandes Donauries folgten.
„Wir wollen der Welt zeigen, wie gut wir sind und wie schön es bei uns ist“, sagte Landrat Stefan Rößle. In seiner Funktion als Vorsitzender des Wirtschaftsförderverbandes hatte er bei dessen Sitzung nicht einmal zwei Stunden zuvor die Vorzüge des Landkreises Donau-Ries herausgestellt, „was bei uns passiert“als „gigantisch“dargestellt und die Standortvorteile herausgestellt: von der niedrigsten Arbeitslosenquote bei Jugendlichen in Europa bis hin zu einem Pendlerüberschuss oder 1600 offene Stellen bei 1400 Arbeitssuchenden.
„Das passt“, könnte man sagen, meinte Rößle, wenn da nicht die Gefahr bestünde, „dass uns die Leute ausgehen“. Deswegen wolle man alles daran setzen, die Attraktivität des Donauries wo es nur geht zu betonen und dadurch Fachkräfte anzulocken. Dazu wollte man 90-Sekunden-Filme produzieren lassen – und diese auch auszeichnen, ganz nach dem Motto „Zeig uns, was dich hier glücklich macht.“Im Sommer war der Filmwettbewerb als Gemeinschaftsprojekt mehrerer Beteiligter angelaufen. Mitmachen konnte dabei jeder, der Spaß am Filmen hat, eine lustige Idee umsetzen oder seinen ganz persönlichen Glückstreffer vorstellen wollte. Einzige Bedingung: In dem Beitrag mussten die Begriffe „Mein Donauries“und „Glückstreffer“vorkommen – ge- sprochen, geschrieben, gemalt, gedruckt, egal wie.
Und was kam heraus? Da waren vier Buben, die ihren Lieblingsplatz an der Donau vorstellten, eine Schulklasse, die sich mit dem Begriff Heimat auseinandersetzte oder ein junger Mann, der im Zeitraffer einen Tag in seinem Leben zeigte. Zu sehen bekamen die Besucher der Donaurieser „Oscar-Nacht“aufwendige technische Lösungen, Drohnen-Luftaufnahmen, Zeitraffer und vieles mehr. Natürlich gab es tolle Natur- und Landschaftsaufnahmen, aber auch das Kultur- und Freizeitangebot wurde bei einigen Beiträgen vorgestellt. Für den einen war der Glückstreffer das gute Angelgewässer, für den anderen das Donauwörther Freibad. „Es war nicht einfach, die besten Beiträge herauszusuchen“, bekannte Marcel Cornelius, Geschäftsführer bei Corneliusfilms Studio und Sprecher der Jury.
Mirko Zeitler moderierte die Preisverleihung und kam aus dem Schwärmen gar nicht heraus. Eine fachkundige Jury hatte die besten Beiträge in den Kategorien „beste Idee“(für die Fessne Buba), „beste Kamera“(für Mostwanted TV), „beste schauspielerische Leistung“(für die Moviebande) und „bester Film“(für Mostwanted TV) ausgewählt. Es wurde auch ein Publikumspreis vergeben. Er ging an Manuel Wiest.
Den Verantwortlichen des Wirtschaftsförderverbandes dürfte die Herangehensweise der Filmemacher gefallen haben, denn sie haben sich vorgenommen, die Attraktivität der Region weiter zu steigern. Schließlich, so Rößle, seien die Menschen in der Region „fleißig, aber auch bescheiden und zurückhaltend“. Außerhalb des Landkreises wolle man sich besser präsentieren, um durch Zuzug die Spitzenstellung in Deutschland zu halten.