Rieser Nachrichten

Schüler werden zu Medienprof­is

Die private Wirtschaft­sschule in Donauwörth nimmt am Projekt „Zeitung in der Schule“unserer Zeitung teil. Wie das bei der Schulklass­e ankommt und was die Schüler dabei lernen

- VON PHILIPP KINNE

Donauwörth Was nach entspannte­m Zeitungles­en aussieht, ist heute an der privaten Wirtschaft­sschule Donauwörth Unterricht. In kleinen Gruppen durchsuche­n die Schüler der zehnten Klasse die Heimatausg­abe ihrer Zeitung. „Wir suchen Artikel, die zur Karikatur auf der zweiten Seite passen“, erklärt der 15-jährige Manuel. Steht da noch irgendwo was zur Weltklimak­onferenz? Zusammen mit seiner Klassenkam­eradin Andela schneidet er die passenden Artikel aus und klebt sie auf ein großes Plakat. „So lernen die Schüler, sich mit Themen auseinande­rzusetzen und Dinge zu hinterfrag­en“, meint Lehrerin Doris Glötzl. Und genau darum gehe es beim medienpäda­gogischen Projekt „Zeitung in der Schule“(ZISCH). ihrem Sitznachba­rn Dimitri bespricht sie eine Karikatur zum Rüstungsge­schäft zwischen Deutschlan­d und der Türkei. „Normalerwe­ise hätte ich mich damit nicht beschäftig“, sagt sie. Dennoch interessie­re sie das Thema. Als Vorbereitu­ng für die nächste Schulaufga­be stellen die Schüler die ausgewählt­en Karikature­n später der gesamten Klasse vor. Mit ihrem Thema habe sie es da leichter, meint die 17-jährige Sandra. Denn ihre Karikatur handelt von den aktuellen JamaikaSon­dierungsge­sprächen. „Davon hört man ja gerade überall etwas“, sagt Sandra. Da falle es nicht schwer, das Thema vor der Klasse vorzustell­en.

Die Deutsch- und Religionsl­ehrerin Doris Glötzl nimmt mit ihren Klassen schon seit Jahren am ZISCH-Projekt teil. Auch für die Lehrerin ist es eine willkommen­e Abwechslun­g. Eine Kollegin habe sie damals auf das Projekt aufmerksam gemacht. „ZISCH bringt die Schüler zum Nachdenken“, erzählt Glötzl. „Wir beschäftig­en uns durch die Zeitung mit den Dingen, die in der Welt passieren. Ich möchte, dass meine Schüler das Hinterfrag­en lernen.“Gerade in Zeiten von sogenannte­n „Fake-News“, also Falschnach­richten, sei der richtige Umgang mit Medien und das Erkennen von Nachrichte­n besonders wichtig für die Schüler. Durch das Projekt erlernen sie das Einordnen von Nachrichte­n und den Umgang mit seriösen Medien. „Außerdem ist es eine gute Vorbereitu­ng für die mündliche Erörterung, die bald ansteht“, sagt Glötzl. Argumente gegeneinan­der aufwiegen und sich mit Themen ausführlic­h beschäftig­en – da kann ein Blick in die Zeitung sicher nicht schaden.

Insgesamt nehmen im Schuljahr 2017/2018 knapp 30 000 Schüler aus der Grund- und Mittelstuf­e am ZISCH-Projekt unserer Zeitung teil. Abschluss des Projekts ist auch in diesem Jahr ein Fotowettbe­werb, bei dem das kreativste Klassenfot­o gesucht wird. Interessie­rte Lehrer können sich das ganze Jahr über anmelden. Für sie werden außerdem spezielle Vorbereitu­ngsseminar­e in der Region angeboten.

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Das ZISCH Projekt geht in die nächste Runde.
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Fotos: Philipp Kinne

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