Rieser Nachrichten

Trauer um Jana Novotna

Die ehemalige Wimbledons­iegerin ist im Alter von 49 Jahren gestorben

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Berlin Die frühere Wimbledons­iegerin Jana Novotna ist tot. Die ehemalige tschechisc­he Tennisspie­lerin starb im Alter von 49 Jahren nach einer Krebserkra­nkung. Novotna sei am Sonntag in ihrer Heimat Tschechien im Beisein ihrer Familie gestorben, teilte die Spielerinn­enorganisa­tion WTA mit.

Novotna gewann in den 14 Jahren ihrer Profi-Karriere 24 Titel im Einzel und 76 im Doppel. Sie war die Nummer zwei im Einzel und die Nummer eins im Doppel. 1998 holte sie gegen die Französin Nathalie Tauziat den Titel in Wimbledon.

In Erinnerung geblieben sind vor allem aber auch die emotionale­n Bilder vom Wimbledonf­inale 1993. Im Endspiel gegen Steffi Graf hatte Novotna bei eigenem Aufschlag schon mit 6:7, 6:1 und 4:1 geführt – und verlor den entscheide­nden Satz am Ende doch noch mit 4:6. Bei der anschließe­nden Siegerehru­ng erlitt die Tschechin nach ihrem unerwartet­en Leistungse­inbruch einen Wein- krampf und musste sogar von der Herzogin von Kent in den Arm genommen und getröstet werden.

Auch 1997 schaffte sie es in Wimbledon ins Endspiel, ein Jahr später holte sie dort ihren einzigen GrandSlam-Sieg. „Tennis gibt mir alles und erfüllt mich auch nach all den Jahren“, hatte sie noch vor zwei Jahren im All England Tennis Club in London am Ort ihres größten Triumphes gesagt.

Darüber hinaus hatte Novotna auch zwei Silber- und eine Bronzemeda­ille bei Olympische­n Spielen gewonnen, mit Tschechien holte sie 1988 den Sieg im Fed Cup.

„Jana war auf dem Platz und außerhalb des Platzes eine Inspiratio­n für alle, die die Chance hatten, sie kennenzule­rnen. Unsere Gedanken sind bei Janas Familie“, sagte WTA-Chef Steve Simon. Sechs Jahre nach ihrem Rücktritt wurde Novotna 2005 in die Tennis Hall of Fame aufgenomme­n.

Selbst Tschechien­s Ministerpr­äsident Bohuslav Sobotka reagierte gestern betroffen und hob Novotnas Bedeutung für das Land hervor. „Der tschechisc­he Sport hat eine bedeutende Persönlich­keit verloren“, teilte er mit. „Die Freude, die sie uns mit ihrem Sieg in Wimbledon oder dem Gewinn der OlympiaBro­nzemedaill­e in Atlanta bereitet hat, bleibt unvergessl­ich.“

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Foto: Pascal Pavani, afp Der Wimbledon Sieg im Jahr 1998 war ihr größter Erfolg. Am Sonntag starb die ehe malige Nummer zwei der Tennis Welt in Tschechien.

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