Rieser Nachrichten

Der Kruse Effekt

Ein Hattrick des Stürmers schürt Bremer Hoffnungen auf einen Aufschwung

- FUSSBALL Sport1, 13.55 Uhr

Bremen Es war nur ein ganz kleiner Moment höchster Emotionali­tät. Später am Abend war Max Kruse deutlich um Zurückhalt­ung bemüht – doch unmittelba­r vor dem Abpfiff im Bremer Weserstadi­on war die ganze Freude und Erleichter­ung kurz aus dem Hattrick-Helden herausgebr­ochen. Kruses Grimassier­en nach seiner Auswechsel­ung, von einer TV-Kamera auf der WerderBank eingefange­n, verriet die ganze Bedeutung des ersten Bundesliga­Sieges nach 204 Tagen. Beim anschließe­nden Mikrofon-Marathon trat der viel gefragte Kruse hingegen betont nüchtern auf. „Wir müssen auf dem Teppich bleiben“, mahnte der dreifache Torschütze zum 4:0 (1:0)-Erfolg des Bremer Fußball-Bundesligi­sten gegen Hannover 96: „Wir haben acht Punkte und nicht mehr.“

Kruse und Kollegen versuchten, die Euphorie zu bremsen. „Wir sind erleichter­t, dass wir erstmals gewonnen haben“, sagte Fin Bartels, der vor Kruses Hattrick (55., 59., 78.) in der 39. Minute nach starker Vorarbeit seines Sturmpartn­ers das erste Werder-Tor erzielt hatte. „Das heißt aber nicht, dass es automatisc­h in den nächsten Wochen so weitergeht“, mahnte Bartels. „Wir stehen immer noch unten drin, daran hat sich nicht viel verändert.“Immerhin rückten die Bremer auf den Relegation­splatz. Hoffnung auf die Wende schöpfen die WerderFans nicht allein aus den drei Punkten, sondern vor allem aus der Leistung des 29-jährigen Kruse und des ein Jahr älteren Bartels. Das Duo erinnerte an die Form der vergangene­n Rückrunde, in der sie Werder fast noch in den Europapoka­l geschossen hatten. Von Kruses Rückkehr zu alter Form profitiert Bartels am meisten. Mit einem Tor und zwei Vorlagen spielte der in dieser Saison bisher blasse Angreifer fast so effektiv wie Kruse selber. Insgesamt 18 Tore und 14 Vorlagen lieferten die beiden ehemaligen St.-Pauli-Profis in der Vorsaison. „Nach der Verletzung habe ich ein paar Spiele gebraucht, um wieder reinzukomm­en“, erklärte Kruse. Dank der KruseGala feierte der Trainer auf Probe, Florian Kohfeldt, seinen ersten Sieg als Bundesliga-Coach. Wie der Held des Abends war auch der Coach um verbale Mäßigung bemüht. „Wir haben jetzt ein Spiel gewonnen und sollten das vernünftig einschätze­n“, sagte der 35-Jährige, der vorerst nur einen Vertrag bis zur Winterpaus­e hat. »

Youth League Bor. Dortmund – Tottenham Hotspur Sport1, 18.30 Bundesliga aktuell Sport1, 20.15 Uhr Fantalk

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Max Kruse

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