Reichsbürger verschanzt sich in Wohnung
Beamte verhaften 51-Jährigen
Donauwörth Die Polizei hat am Montagmorgen in Donauwörth einen Mann verhaftet, welcher der Reichsbürger-Szene zugeordnet wird. Der vielfach vorbestrafte 51-Jährige wehrte sich vehement. Den Gesetzeshütern gelang es jedoch, ihn dingfest zu machen.
Die Aktion fand kurz nach 7 Uhr statt. In dem Mehrfamilienhaus rückte die Polizei mit sechs Beamten an. Grund: Gegen den Deutsch-Polen, der nach Informationen unserer Zeitung vor etwa einem halben Jahr aus den östlichen Bundesländern nach Nordschwaben zog, lag ein Vorführbefehl vor. Diesen hatte ein Richter ausgestellt, weil der Mann nicht zu einem Termin erschienen war. Angesichts der langen Vorstrafenliste des mutmaßlichen Reichsbürgers, der in den vergangenen Jahren unter anderem wegen zahlreicher Gewaltdelikte aufgefallen ist, war es laut Gerhard Bißwanger, stellvertretender Leiter der Inspektion Donauwörth, den Polizisten bewusst, dass sich der Mann widersetzen könnte: „Der ist gefährlich.“
Die Maßnahmen hätten sich im weiteren Verlauf als notwendig erwiesen. Der 51-Jährige reagierte nicht auf das Klingeln an der Wohnungstür. Deshalb öffneten die Beamten diese mit technischem Gerät. Derweil hatte sich der Bewohner bereits in einem Zimmer verschanzt. Um in dieses zu gelangen, mussten die Polizisten laut Bißwanger buchstäblich die Tür eintreten. Der 51-Jährige habe sich in der Folge massiv zur Wehr gesetzt. Vier Beamten sei es mit vereinten Kräften schließlich gelungen, den Tobenden zu fixieren und zu fesseln.
Wenn er eine Waffe gehabt hätte ...
Der Mann gab freilich noch immer keine Ruhe, beleidigte und bedrohte die Polizisten. Der 51-Jährige ließ diese wissen, er hätte sie „umgelegt“, hätte er eine Waffe zur Hand gehabt. „Das war glücklicherweise nicht der Fall“, heißt es im Pressebericht der Inspektion. Der Einsatz habe vorläufig zu Ende gebracht werden können, ohne dass sich jemand verletzt habe.
Im Laufe des Montags sollte der Mann, der offenbar den deutschen Staat in seiner derzeitigen Form ablehnt, einem Richter vorgeführt werden. Der entschied dann darüber, ob der Mann hinter Gitter muss. Jedenfalls hat er nach der Aktion vom Montagmorgen weitere Strafanzeigen am Hals, unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.