TCW erhält Förderung vom Freistaat
Mit dem Geld soll der Nördlinger Standort die digitale Gründerszene in der Region stärken. Wie das gelingen soll
Nördlingen Der Freistaat Bayern will im Rahmen der Initiative „Gründerland Bayern“unter anderem Unternehmensneugründungen im Bereich Digitalisierung fördern. Rund 80 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren dafür ausgegeben werden. Das Geld verteilt sich auf elf Gründerzentren im ganzen Freistaat. „In Schwaben beträgt die Gesamtförderung 7,3 Millionen Euro“, sagt Stefan Schimpfle, Geschäftsführer des Technologie- und Gründerzentrums aiti-Park in Augsburg. Ziel sei es Schwaben noch attraktiver zu machen für ITBetriebe. In Augsburg und Kempten entstehen dazu zwei neue Gründerzentren, wo sich Jungunternehmer probieren können. Auch das Technologie Centrum Westbayern (TCW) in Nördlingen gehört jetzt zum Förderprojekt „Digitales Zentrum Schwaben“dazu.
Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung erklärt Landrat Stefan Rößle: „Ich freue mich, dass wir mit dem TCW dabei sind.“Es sei richtig, sich gesamtschwäbisch aufzustellen. Beim Thema Digitalisierung müsse Nordschwaben dranbleiben. Er weist aber auch daraufhin, dass viele junge Leute lieber einen gut bezahlten Job annehmen, als selbst ein Unternehmen zu gründen. Stefan Schimpfle ist der Meinung, dass Schulen und Hochschulen das Unternehmertum stärker fördern müssen. „Daten sind das neue Öl“, sagt er. Um junge Fachkräfte in der Region zu halten, brauche es starke Angebote. Das TCW könnte ein Vorbild sein. Das unterstreicht Josef Wolf, Geschäftsführer des TCW: „Wir sind in Nördlingen gut ausgestattet und haben Kontakte zu den umliegenden Schulen.“Noch gebe es nicht die Menge an Gründern im Digitalen, eher aus dem Maschinenbau oder der Elektrotechnik. In drei Jahren könnte das aber anders aussehen, wenn die ersten Studierenden ihren Abschluss machen würden. „Dann heißt die Aufgabe, diese in der Region zu halten, da kann die Förderung helfen“, sagt Wolf. Das Projekt wird am TCW von Manuela Jenewein umgesetzt. Sie organisiert Vorträge und Workshops zum Thema Digitalisierung. „Wie können Prozesse in einem Unternehmen digitalisiert werden?“oder „Wie funktioniert digitales Marketing?“sind nur einige Fragen, die an den Vorträgen behandelt werden, sagt Jenewein. „Das Publikum ist sehr gemischt, vom Mittelständler bis zum Großunternehmer“, sagt sie. Ziel sei es, eine Plattform zum Erfahrungsaustausch anzubieten.
Der Nördlinger Oberbürgermeister, Hermann Faul, der auch stellvertretender Gesellschafter des TCW ist, findet, dass das Geld gut angelegt ist. „Durch solche Vorträge und Projekte wird der Bekanntheitsgrad gesteigert“, sagt er. Das Förderprogramm läuft sechs Jahre lang. Manuela Jenewein will in Zukunft mit den Vorträgen auch verstärkt auf Logistikunternehmen in der Region zugehen.
Bei der Digitalisierung muss Nordschwaben dran bleiben