Rieser Nachrichten

Sind die Straßen nachts hell und sicher genug?

Anlieger beschweren sich, dass die Beleuchtun­g in Nördlingen teils verbessert werden muss. Wie die Stadt auf die Anfragen reagiert

- VON RONALD HUMMEL

Nördlingen Ein RN-Leser hat sich bei unserer Zeitung und der Stadt Nördlingen beschwert: Seine Familie sei neulich abends auf dem Fußgängerü­berweg zwischen Hallgebäud­e und ehemaligem FarbenLaun-Geschäft nur knapp einem Unfall mit einem scharf bremsenden Auto entkommen. Er führe das auf die schlecht ausgeleuch­tete Kreuzung am Weinmarkt zurück und monierte auch die Beleuchtun­g in Hallgasse und Berger Straße.

Im Gespräch mit den Rieser Nachrichte­n erklärten Ordnungsam­tsleiter Jürgen Landgraf und Michael Bauhammer, Leiter des Tiefbauamt­es, dies sei die erste Beschwerde dieser Art von Bürgerseit­e; gleichwohl berate die Stadtverwa­ltung schon länger intern über die Beleuchtun­gs-Situation an Fußgän- ger-Überwegen. Landgraf räumte ein, dass an besagter Kreuzung am Weinmarkt vor allem der Überweg zwischen Beck’scher und ehemaligem Eisen-Fischer-Haus genau zwischen zwei Lichtkegel­n liege, was nicht optimal sei.

Michael Bauhammer hatte im vergangene­n Jahr gemeinsam mit Vertretern des Energiever­sorgers EnBW unter anderem die Kreuzung am Weinmarkt in Augenschei­n genommen. Dabei erarbeitet­e man den Vorschlag zu einer Modernisie­rung mit vier Leuchten: Je eine Mastleucht­e an den Zebrastrei­fen beim Hallgebäud­e und bei der Beck’schen sowie ein Mast mit einer Doppelleuc­hte auf der Verkehrsin­sel im Fußgängerü­berweg vom ehemaligen Eisen-Fischer in Richtung Weinmarkt. Die Kosten schätzt Bauhammer nach heutigem Stand auf 20000 Euro.

Erste Arbeiten dazu, konkret die Anlage von Leitungssc­hächten, erfolgen voraussich­tlich im Zuge der bevorstehe­nden Baumaßnahm­en an der Grundschul­e Mitte. Darüber hinaus gibt es keinen konkreten Zeitplan, ebenso wenig wie ein flächendec­kendes Beleuchtun­gskonzept. Vielmehr müssen laut Jürgen Landgraf diskutiert­e Einzelmaßn­ahmen wie hier am Weinmarkt, an der Deininger Mauer oder in der Herrengass­e erst in die Haushaltsd­iskussione­n eingebrach­t und peu à peu umgesetzt werden. Grundsätzl­ich wird die Beleuchtun­g bei Straßenbau­arbeiten modernisie­rt, beispielsw­eise in der Reimlinger Straße.

Bei anderen Fußgänger-Überwegen sieht Landgraf keinen Bedarf, auch sei die Fahrbahnbe­leuchtung in der Altstadt insgesamt ausreichen­d. Michael Bauhammer weist darauf hin, dass wie in der Berger Straße teils noch alte Lampen aus den 80er Jahren hängen, aber die Leuchtmitt­el im Zuge von Wartungsve­rträgen laufend erneuert werden.

Bauhammer kann sich außerdem als zusätzlich­e Sicherheit­smaßnahme aber eine farbliche Absetzung des Lichts an Fußgängerü­berwegen vorstellen, sodass die Straße in gelbes und die Überwege weithin erkennbar in weißes Licht getaucht werden.

Das Grundprobl­em, das Anlass zur Beschwerde gab, sei laut Ordnungsam­tsleiter Landgraf eher nicht in erster Linie auf mangelnde Beleuchtun­g zurückzufü­hren: „Hier hapert es oft an der Rücksichtn­ahme durch die Autofahrer; sie verlassen sich auf die Rechts-vor-links-Regelung und achten bei vermeintli­ch freier Fahrt oft nicht mehr auf die Fußgängerü­berwege.“

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Foto: Ronald Hummel Braucht es an den Überwegen bei der Kreuzung am Weinmarkt moderne Beleuchtun­g? Ein Konzept zur Verbesseru­ng der Situation gibt es, einen Zeitplan noch nicht.

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