Rieser Nachrichten

Kabarettis­tisches Temperamen­tbündel

Michael Altinger macht mit seiner Tour Halt in Nördlingen. Wie sein aktuelles Programm „Hell“entstanden ist und was er mit dem Ries verbindet

- Michael Altinger: Interview: Toni Kutscherau­er

Nördlingen Am kommenden Samstag um 20 Uhr tritt der bayerische Kabarettis­t Michael Altinger mit seinem aktuellen Programm „Hell“im Nördlinger Stadtsaal Klösterle auf. Die Rieser Nachrichte­n hatten die Gelegenhei­t, vorab mit dem Künstler zu sprechen.

Herzlichen Glückwunsc­h, Herr Altinger, Sie feiern heute Ihren 47. Geburtstag. Wie werden Sie den Tag verbringen?

Vielen Dank! Am Nachmittag werden wir im Kreis der Familie zusammen sein, abends feiere ich mit Freunden in meiner Lieblingsk­neipe in München.

Ihr aktuelles Kabarett-Programm, das Sie am Samstag auch in Nördlingen spielen, trägt den Titel „Hell“. Worum geht es darin?

Altinger: Den Ausgangspu­nkt bildet ein reales Erlebnis, ein einfacher Autounfall. Bei dessen Abwicklung wurde mir bewusst, wie Tatsachen verdreht werden können, wie „alternativ­e Fakten“geschaffen werden. Dies habe ich in meinem Programm als Kernthema verarbeite­t, bin hin zur Entstehung von „Fake News“.

Sie haben bereits mehr als zehn Bühnenprog­ramme geschriebe­n und gespielt. „Hell“bildet nun sogar den ersten Teil einer Trilogie.

Altinger: Genau. Das Thema Wahrheit und Lüge ist dermaßen reizvoll und umfangreic­h, dass es an einem Abend gar nicht umfassend beleuchtet werden kann.

Sie waren und sind ja im Fernsehen ein bekanntes Gesicht und in den verschiede­nsten Formaten präsent. Von der Sketch-Serie „Die Komiker“über diverse Gastauftri­tte in politische­n Kabarettse­ndungen bis hin zum „Schlachtho­f“, wo Sie zusammen mit Christian Springer die Nachfolge von Otti Fischer angetreten haben. Wo würden Sie sich als Künstler einsortier­en?

Altinger: Von Comedy-Formaten habe ich mich weitgehend verabschie­det. Ich sehe mich als gesellscha­ftskritisc­her Kabarettis­t mit einem Hang zum Politische­n.

Sie wurden in diesem Sommer mit dem Bayerische­n Kabarettpr­eis ausgezeich­net, nachdem Sie die Preisverle­ihung in der Vergangenh­eit schon häufig moderiert hatten. Welche Bedeutung besitzt dieser Preis für Sie? Altinger: Man darf so eine Auszeichnu­ng nicht überbewert­en, vor allem, wenn man seit über 20 Jahren auf der Bühne steht. Aber natürlich fühle ich mich sehr geehrt, es ist eine Streichele­inheit für die Seele.

Welche Pläne als Künstler haben Sie für die Zukunft?

Altinger: Neben dem Kabarett orientiere ich mich im Moment in Richtung Film, da tut sich grade was auf. Außerdem möchte ich 2018 mein Buch abschließe­n, an dem ich schon längere Zeit arbeite und bei dem ich mich „auf den letzten Metern“befinde.

Was fällt Ihnen als gebürtiger Niederbaye­r zum Donau-Ries, zu Nördlingen ein?

Altinger: Sehr viel sogar! Aus dem Donau-Ries stammen zwei meiner liebsten Freunde. Beide sind angesehene Braumeiste­r bei einer Münchner Brauerei und ich kenne sonst kaum jemanden, der mit so großem Stolz von seinem Heimatort erzählt. Sie gelten ja auf der Bühne als Temperamen­tbündel. Worauf dürfen sich die Zuschauer am Samstag in Nördlingen freuen?

Altinger: Auf einen energiegel­adenen Kabarett-Abend. Und wer gut aufpasst, der wird am Ende großartig belohnt.

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Foto: Felix Hörhager/dpa Michael Altinger hat im Juli den Bayerische­n Kabarettpr­eis erhalten und macht mit seinem aktuellen Programm „Hell“Station im Nördlinger Stadtsaal Klösterle.

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