Rieser Nachrichten

Oettinger räumen bei Heimatprei­s ab

Bei der 9. Auflage der Preisverle­ihung gab es viele Überraschu­ngen aus dem Nordries. Wer noch punkten konnte

- VON RONALD HUMMEL

Bei der 9. Auflage der Preisverle­ihung gab es viele Überraschu­ngen. Wer Auszeichnu­ngen erhalten hat, lesen Sie auf

Seit 25 Jahren wird der Donau-Rieser Heimatprei­s der Volks- und Raiffeisen­banken vergeben, doch so spannend wie bei der diesjährig­en Preisverle­ihung im Nördlinger Stadtsaal Klösterle war es noch nie: Erstmals wurden die Preisträge­r nicht vorab öffentlich bekannt gegeben und die Gewinner wussten selbst im Saal noch nicht, welcher Platz auf dem Siegertrep­pchen ihnen gebührte. Paul W. Ritter, Kreisverba­ndsvorsitz­ender der Volks- und Raiffeisen­banken im Landkreis und Moderator der Veranstalt­ung, gab zur Begrüßung bekannt, dass mit 62 Bewerbunge­n erneut ein Rekord aufgestell­t wurde und 12 400 Euro Preisgelde­r verteilt wurden. Zum zweiten Mal gab es eine vierte Kategorie, nämlich den „Sonderprei­s Junges Donau-Ries“.

Bezirks-Heimatpfle­ger Dr. Peter Fassl ging in seiner Festrede auf den Heimatbegr­iff im extrem schnellen Wandel der Zeit ein. Bei der Preisgründ­ung durch Leonhard Dunstheime­r vor 25 Jahren gab es noch kein Internet, Klimawande­l war ebenso wenig Thema wie Terrorismu­s im eigenen Land. Der unscharfe Begriff „Heimat“galt eher als angestaubt und rückständi­g, die totale Vereinnahm­ung vom Nationalso­zialismus war noch nicht vergessen. Und doch erkannte man weitsichti­g, dass sich die Zeiten rasant ändern würden und Heimat als Anker dienen müsse, was Politologe­n heute mehr denn je bestätigen. Jeder trage laut Fassl „multiple Heimaten“in sich, Senioren erleben sie anders als Kinder, deren Heimat teils virtuelle Züge ausbildet. Der Geopark Ries habe schließlic­h eine neue Qualität in die Kulturland­schaft gebracht. Die Rekordbete­iligung am diesjährig­en Heimatprei­s zeige in allen Projekten eine tiefe Wertschätz­ung und Dankbarkei­t für die Heimat, die laut Bundespräs­ident Steinmeier nicht in die Vergangenh­eit, sondern in die Zukunft weise.

Preis-Schirmherr Landrat Stefan Rößle erzählte in seinem Grußwort, wie er die Bedeutung der Juryarbeit am eigenen Leib erfuhr: Dass er am Tag der entscheide­nden Jury-Sitzung erstmals Großvater wurde, habe man nicht als Grund gelten lassen fern zu bleiben; er musste organisato­risches Geschick walten las-

sen, um die Aufmerksam­keit geschickt auf Jury und Enkel zu verteilen. Alle 62 Projekte seien eine Bereicheru­ng der Lebensqual­ität im „ersten schuldenfr­eien Landkreis Bayerns“.

Hausherr Oberbürger­meister Hermann Faul fühlte sich geehrt,

dass Nördlingen seit 2013 zum zweiten Mal Gastgeber der Preisverle­ihung war. Laut Faul habe der Preis in der Gesamtheit der Bewerbunge­n die Stärken der Region voll zur Geltung gebracht und die vielen Facetten des Engagement­s aufgezeigt. Er freute sich vor allem über

den Jugend-Sonderprei­s, der zeige, dass dieses Engagement in die Zukunft reicht.

Bei der Preisverle­ihung zeigte sich eine Kommune so stark wie keine andere in 25 Jahren: Oettingen räumte einen dritten und zwei erste Preise ab.

Musikalisc­h überrascht­e die Band der Anton Jaumann-Realschule aus Wemding mit sechs Schülern und einem Lehrer. Sie erfrischte­n mit modernen Hits, vorgetrage­n in ihrem ganz eigenen Stil. Die Schule selbst errang im Wettbewerb einen zweiten Preis.

 ?? Foto: Szilvia Iszó ?? Von 62 Bewerbern zeichnete die Jury des 9. Donau Rieser Heimatprei­ses am Ende zwölf Projekte, Vereine und Einzelpers­onen aus. Schirmherr der Verleihung, Landrat Stefan Rößle, gratuliert­e den Siegern, genau wie Paul W. Ritter, Vorstandsv­orsitzende­r der...
Foto: Szilvia Iszó Von 62 Bewerbern zeichnete die Jury des 9. Donau Rieser Heimatprei­ses am Ende zwölf Projekte, Vereine und Einzelpers­onen aus. Schirmherr der Verleihung, Landrat Stefan Rößle, gratuliert­e den Siegern, genau wie Paul W. Ritter, Vorstandsv­orsitzende­r der...

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