Die Panther straucheln erneut
Gegen Krefeld setzt es nach einer Führung eine 1:4-Pleite. Die Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion reagieren mit einem gellenden Pfeifkonzert
Mike Stewart saß auf der Tribüne im Presseraum des CurtFrenzel-Stadions und mühte sich, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. 1:4 (1:0, 0:1, 0:3) hatte seine Mannschaft gerade gegen Krefeld verloren. Eine Niederlage, wie sie unnötiger kaum sein könnte. In der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga sind die Panther damit auf den vorletzten Platz abgerutscht. Das alles sollte Stewart nun erklären. Die ersten 40 Minuten, sagte er also mit ruhiger Stimme, seien gut gewesen. „Wir hatten alles im Griff.“Mark Cundari hatte früh die 1:0-Führung besorgt (4.). Danach allerdings stellte die Torfabrik die Arbeit ein. Chancen in Hülle und Fülle wurden teils grob fahrlässig vergeben.
Wie zuletzt schon häufiger, verpasste seine Mannschaft die Entscheidung. Selbst aus dem Überzahlspiel, bis vor Kurzem noch die Paradedisziplin der Panther, ist mittlerweile ein laues Lüftchen geworden. „Wir hatten im letzten Drittel zwei Powerplay-Situationen und wir haben diese Möglichkeit nicht in die Hand genommen“, analysierte Stewart. Stattdessen nutzte Krefeld, das von 750 im Zug mitgereisten Fans lautstark unterstützt wurde, seine wenigen Chancen mit einer kuriosen Mischung aus Konsequenz und Glück aus. Zunächst glichen die Gäste aus. In Überzahl drosch Marcel Müller den Puck aus kurzer Distanz erst an Ben Meisners Maske, von wo er ins Tor abprallte (39.). Die nominelle Nummer zwei der Augsburger hatte erneut den Vorzug vor Jonathan Boutin erhalten und zeigte eine solide Leistung. Verzichten musste Stewart dagegen auf Hans Detsch, der in Bremerhaven eine harte Gerade kassiert hatte, und die verletzten Verteidiger Steffen Tölzer und Scott Valentine.
Sie und die anderen 4755 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion sahen dann, wie die Partie im letzten Drittel komplett kippte. Zunächst verfehlte Michael Davies das leere Krefelder Tor aus kurzer Distanz (42.). Die Szene stand sinnbildlich Team momentan in einem Loch, aus dem es sich dringend raus arbeiten müsse. Und dann fand der AustroKanadier doch noch deutliche Worte: „Ich habe die Schnauze voll von dieser Phase. Denn wenn wir hier sitzen, in unserer Eishalle, vor unseren Fans, und wir haben keine Punkte, dann ist das nicht akzeptabel.“
Damit dürfte er den Anhängern seiner Mannschaft, deren Reihen sich schon bedenklich gelichtet haben (abzüglich der 750 Krefelder Fans waren nur noch 4000 gekommen), aus der Seele gesprochen haben. In den sozialen Netzwerke wird kontrovers über die Gründe für die Krise diskutiert. Von Grüppchenbildung über Unlust bis hin zu Unfähigkeit spannt sich dort der Bogen. Stewart allerdings richtete den Augsburg Boutin – Lamb, Dinger; Cunda ri, Rekis; Sezemsky, Guentzel; Parkes, Le Blanc, White; Schmölz, Trupp, Holzmann; Hafenrichter, Stieler, Trevelyan; Polaczek, Kretschmann, Davies