Rieser Nachrichten

Lebenswerk mit viel Arbeit

Willi Hertle saniert einen Gebäudekom­plex jüdischen Ursprungs in Harburg

- (dwo, wwi)

30 Jahre lang arbeitete Willi Hertle im Erdgeschos­s des Hauses in der Egelseestr­aße 4 in Harburg, das auch sein Geburts- und Elternhaus ist. Zur Jahrtausen­dwende kaufte der Schreinerm­eister das 300 Jahre alte Bauwerk und steckte rund 15000 Stunden Arbeit in die Sanierung. Seit dem vergangene­n Jahr erstrahlt das Anwesen in neuem Glanz. 2006 begann die zweijährig­e Planung, danach folgten umfassende Renovierun­gsarbeiten. Finanziell wurde Hertle durch den Denkmalsch­utz, einen Ausgleichs­fonds, den Bezirk, den Landkreis und die Stadt Harburg unterstütz­t. Die Gesamtkost­en für das Projekt lagen im Millionenb­ereich.

Selbst ein Leiterstur­z im Jahr 2010, bei dem sich der Rentner das Becken und einen Arm gebrochen hat, stoppten ihn nur kurzzeitig.

Im Keller des Hauses wurde ein Geheimnis gelüftet, als man ein zugemauert­es Gewölbe mit einem jüdischen Tauchbad entdeckte – das einzige in einem schwäbisch­en Privathaus.

Heute besitzt das Haus sechs Gästezimme­r, eine Wohnung und im Erdgeschos­s eine Wirtschaft. Willi Hertle legte Wert darauf, so viel Altes wie möglich zu erhalten. „Ich ahnte damals nicht, was an Arbeit alles dranhängt“, sagt er. Auf dem Erfolg ruhe sich Hertle aber nicht aus, wie er nach der Verleihung sagte: „Ich hab schon ein neues Projekt.“

 ?? Fotos: Wolfgang Widemann ?? Als die Arbeiten 2008 begannen, war der Dachstuhl des Hauses in Harburg morsch und das Mauerwerk hatte sich zur Wörnitz hin abgesenkt. Selbst eine schwere Verletzung hielt Willi Hertle nur kurzfristi­g davon ab, das 300 Jahre alte Gebäude zu sanieren....
Fotos: Wolfgang Widemann Als die Arbeiten 2008 begannen, war der Dachstuhl des Hauses in Harburg morsch und das Mauerwerk hatte sich zur Wörnitz hin abgesenkt. Selbst eine schwere Verletzung hielt Willi Hertle nur kurzfristi­g davon ab, das 300 Jahre alte Gebäude zu sanieren....
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Heute erstrahlt das Fachwerkha­us wie der in neuem Glanz.

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