Rieser Nachrichten

Sieg des Willens und des Teamgeists

Nach klarem Vorsprung müssen die Angels in der Schlusspha­se des Verfolgerd­uells gegen Hannover noch um den Erfolg bangen. Letztlich bleibt die Mannschaft in der gesamten Vorrunde auf eigenem Parkett ungeschlag­en

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Die Heimweste der TH Wohnbau Angels bleibt sauber. Vor erneut 1000 Zuschauern in Nördlingen bleiben die Rieserinne­n in eigener Halle ungeschlag­en, nachdem sie sich in einem am Ende hart umkämpften 80:75 (39:25) gegen den starken Tabellenvi­erten aus Hannover behauptete­n. Mit dem fünften Heimsieg der Saison festigt die Truppe von Headcoach Pat Bär ihren dritten Tabellenpl­atz in der 1. Bundesliga.

Beim Duell des Dritten gegen Vierten entwickelt­e sich schnell das erwartet physische Spiel. Die Gäste aus Hannover, mit einem enorm tiefen Kader angereist, setzten die ersten Akzente und wer sollte es anders sein als die ehemalige Nördlinger­in Melissa Jeltema. Mit ihrer Willensstä­rke und ihrem unbändigen Drang zum Korb führte sie ihr neues Team durchs erste Viertel. Ihren drei Dreiern hielten die Angels Tempospiel entgegen. Immer wenn sie den Ball früh zum gegnerisch­en Korb bringen konnten, hatten die Einheimisc­hen Vorteile. Am Ende des ersten Viertels hatte sich das Hannoversc­he Konzept gegen das Rieser Modell knapp mit 18:15 durchgeset­zt. Anni Mäkitalo hatte im ersten Durchgang tolle Szenen, besonders umjubelt ihr erfolgreic­her Dreier, der es sich dreimal überlegte, bevor er in den norddeutsc­hen Korb flutschte.

Im zweiten Durchgang verbissen sich die Angels immer besser ins Match, intensivie­rten die Verteidigu­ng, stabilisie­rten den Rebound und fingen an zu treffen. Fünf Punkte von Sami Hill, die am Ende an einem selten zu sehenden Triple Double schnuppert­e, bedeuteten beim 26:23 die erste Rieser Führung, obwohl mittlerwei­le auch die zweite Ex-Nördlinger­in, die Weißrussin Sascha Tarasava, ihren ersten Dreier getroffen hatte. Hervorrage­nde Verteidigu­ngsarbeit der Angels erstickte den Angriffsfl­uss der Turnschwes­tern immer mehr und im Angriff sahen die begeistert­en Zuschauer ihr Team Punkt um Punkt sammeln. Das Viertelerg­ebnis von 24:7 und der Halbzeitst­and von 39:25 waren der verdiente Lohn für eine exzellente Vorstellun­g der Bär-Truppe.

Schöne Pass Stafetten führen immer wieder zum Erfolg

Angesichts des Rückstands versuchten sich die Norddeutsc­hen nach der Pause mit Pressverte­idigung und legten die eine oder andere Ungenauigk­eit im Angels-Spiel frei, doch Coach Bär hatte den Schlüssel für den Hannoveran­er Riegel parat. Ein paar Pass-Stafetten, häufig zur dann frei stehenden Luisa Geiselsöde­r, knackten die Gästeabweh­r ein ums andere Mal. Bis auf 21 Punkte wuchs die Nördlinger Führung an, obwohl der Tabellenvi­erte aus dem Norden gut dagegenhie­lt, kurzum: Es war ein sehr unterhalts­ames Match auf hohem Niveau.

Doch Basketball ist ein verrückter Sport, noch war das Spiel nicht gelaufen. Hannover besann sich auf seine Stärken und traf Distanzsch­uss um Distanzsch­uss. Beim 72:61 (35. Minute) witterten die Gäste Morgenluft, während bei den Angels Kraft und Konzentrat­ion nachließen. Nachdem Hannovers Jeltema den Abstand auf acht Punkte reduziert hatte und zu allem Überfluss auch noch die bis dahin überragend­e Kim Pierre-Louis mit fünf Fouls ausschied, stand das Match noch einmal auf der Kippe. Da zog Sami Hill mit aller Macht zum Korb, vollstreck­te und verwertete auch den Bonus-Freiwurf. Endgültig den Deckel drauf machte dann Nachwuchss­pielerin Luisa Geiselsöde­r mit einem erfolgreic­hen Freiwurf. Obwohl Hannover das letzte Viertel mit 30:14 für sich entschied, brachten die Angels den nunmehr fünften Heimsieg der Saison in trockene Tücher und festigten damit ihren dritten Tabellenpl­atz. (kw)

Angels Jennifer Schlott (11), Kimber ley Pierre Louis (22, 8 Rebounds), Anni Mäkitalo (8), Aleksandra Racic (4, 4 As sists), Samantha Hill (18, 8 Rebounds, 7 Assists), Luisa Geiselsöde­r (7, 7 Re bounds), Carina Högg (8, 6 Rebounds), Pauline Steinmeyer, Katharina Schenk und Laura Geiselsöde­r (2). – Bei Hanno

ver fielen auf: Melissa Jeltema (25) und Birte Thimm (17).

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Foto: Jochen Aumann Erfolge gibt’s nur, wenn das Team funktionie­rt. Carina Högg, Jen Schlott, Samantha Hill (verdeckt) und Anni Mäkitalo (von links) bringen Mannschaft­sgeist und Entschlos senheit in der wichtigste­n Phase des gestrigen Spiel gegen Hannover zum Ausdruck.

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