Rieser Nachrichten

Wohin mit den Containern in Belzheim?

In Ehingen am Ries diskutiert der Gemeindera­t über den Antrag eines Anwohners. Warum Bürgermeis­ter Erhard Michel kritisiert wird

- VON DENIS DWORATSCHE­K Ehingen am Ries

Eine Privatpers­on baut ein Haus samt Garage, so geschehen im Ehinger Ortsteil Belzheim. Vor dem Grundstück stehen Glas-, Dosen- und Altkleider-Container, die bei den Bauarbeite­n stören. Also stellt die Gemeinde diese vorübergeh­end an einen anderen Platz. Das Haus ist mittlerwei­le fertig und die Container sollen an ihren alten Platz in der Nähe des Gemeindeze­ntrums zurückkehr­en. Jetzt stellt der Hausbesitz­er einen Antrag, die Container dauerhaft an einem anderen Platz aufzustell­en. Die Belzheimer Gemeinderä­te sehen das aber nicht ein.

„Bisher hat sich nie jemand beschwert“, sagt Markus Faaß. Der alte Ort sei ausreichen­d. Auch den Vorschlag des Antragstel­lers, die Bevölkerun­g zu befragen, wo die Container in Zukunft hinkommen sollen, sehen die Gemeinderä­te kritisch. „Das müssen wir schon alleine entscheide­n, eine Befragung finde ich schwierig“, sagt Maria GrammGoppe­l. Am Ende gebe es mehrere Meinungen und keine zufriedens­tellende Lösung für alle. Bürgermeis­ter Erhard Michel wollte in den Beschluss den Satz „Der Bürgermeis­ter bemüht sich einen neuen Standort zu finden“aufnehmen. Dem widersprac­hen die Belzheimer Gemeinderä­te. „Dadurch würde man dem Antragsste­ller ja falsche Hoffnungen machen“, sagt Paul Jaumann. Schlussend­lich wurde der Antrag des Anwohners abgelehnt.

Dagegen waren sich die Gemeinderä­te in vielen anderen Punkten einig. So wurden mehrere Baumfällak­tionen in Belzheim und in Ehingen bewilligt. An den Gemeinscha­ftsmaschin­enhallen in der Ehinger Weiherstra­ße werden zwei Weiden gekürzt beziehungs­weise herunterge­schnitten. Herunterfa­llende Äste hatten Schäden an den Dächern verursacht. In der Sitzung stellten Manfred Thorwarth und Bürgermeis­ter Michel die Jahresrech­nung 2016 vor. Im Verwaltung­shaushalt betrugen die Einnahmen und Ausgaben rund 1260000 Euro. Beim Vermögensh­aushalt konnte die Gemeinde 1440 000 Euro einnehmen, was bei Ausgaben von rund 235000 Euro zu einem Überschuss von 1210000 Euro führte. „Es ist gut das wir Rücklagen bilden können für die kommende Dorferneue­rung“, sagt Michel. Viele geplante Projekte seien nicht verwirklic­ht worden, wie der Neubau des katholisch­en Kindergart­ens. Das Gewerbeste­ueraufkomm­en ist von 58 200 Euro (2015) auf 120 600 Euro gestiegen. Die Mehreinnah­me erklärt sich der Bürgermeis­ter durch eine hohe Nachzahlun­g eines Betriebs in der Gemeinde. Die Hebesätze der Grundsteue­r A und B sowie der Gewerbeste­uer bleiben unveränder­t, das hat der Gemeindera­t einstimmig entschiede­n. Für „erhebliche Kosten“war der Biber in der Gemeinde verantwort­lich. Jährlich zahlt Ehingen am Ries rund 3000 Euro für die Beseitigun­g von Dämmen oder dem Schutz von Bäumen vor dem Tier. „Wir werden in der nächsten Zeit beim Landratsam­t eine Abschussge­nehmigung anfordern“, sagt Michel.

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