Wohin mit den Containern in Belzheim?
In Ehingen am Ries diskutiert der Gemeinderat über den Antrag eines Anwohners. Warum Bürgermeister Erhard Michel kritisiert wird
Eine Privatperson baut ein Haus samt Garage, so geschehen im Ehinger Ortsteil Belzheim. Vor dem Grundstück stehen Glas-, Dosen- und Altkleider-Container, die bei den Bauarbeiten stören. Also stellt die Gemeinde diese vorübergehend an einen anderen Platz. Das Haus ist mittlerweile fertig und die Container sollen an ihren alten Platz in der Nähe des Gemeindezentrums zurückkehren. Jetzt stellt der Hausbesitzer einen Antrag, die Container dauerhaft an einem anderen Platz aufzustellen. Die Belzheimer Gemeinderäte sehen das aber nicht ein.
„Bisher hat sich nie jemand beschwert“, sagt Markus Faaß. Der alte Ort sei ausreichend. Auch den Vorschlag des Antragstellers, die Bevölkerung zu befragen, wo die Container in Zukunft hinkommen sollen, sehen die Gemeinderäte kritisch. „Das müssen wir schon alleine entscheiden, eine Befragung finde ich schwierig“, sagt Maria GrammGoppel. Am Ende gebe es mehrere Meinungen und keine zufriedenstellende Lösung für alle. Bürgermeister Erhard Michel wollte in den Beschluss den Satz „Der Bürgermeister bemüht sich einen neuen Standort zu finden“aufnehmen. Dem widersprachen die Belzheimer Gemeinderäte. „Dadurch würde man dem Antragssteller ja falsche Hoffnungen machen“, sagt Paul Jaumann. Schlussendlich wurde der Antrag des Anwohners abgelehnt.
Dagegen waren sich die Gemeinderäte in vielen anderen Punkten einig. So wurden mehrere Baumfällaktionen in Belzheim und in Ehingen bewilligt. An den Gemeinschaftsmaschinenhallen in der Ehinger Weiherstraße werden zwei Weiden gekürzt beziehungsweise heruntergeschnitten. Herunterfallende Äste hatten Schäden an den Dächern verursacht. In der Sitzung stellten Manfred Thorwarth und Bürgermeister Michel die Jahresrechnung 2016 vor. Im Verwaltungshaushalt betrugen die Einnahmen und Ausgaben rund 1260000 Euro. Beim Vermögenshaushalt konnte die Gemeinde 1440 000 Euro einnehmen, was bei Ausgaben von rund 235000 Euro zu einem Überschuss von 1210000 Euro führte. „Es ist gut das wir Rücklagen bilden können für die kommende Dorferneuerung“, sagt Michel. Viele geplante Projekte seien nicht verwirklicht worden, wie der Neubau des katholischen Kindergartens. Das Gewerbesteueraufkommen ist von 58 200 Euro (2015) auf 120 600 Euro gestiegen. Die Mehreinnahme erklärt sich der Bürgermeister durch eine hohe Nachzahlung eines Betriebs in der Gemeinde. Die Hebesätze der Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer bleiben unverändert, das hat der Gemeinderat einstimmig entschieden. Für „erhebliche Kosten“war der Biber in der Gemeinde verantwortlich. Jährlich zahlt Ehingen am Ries rund 3000 Euro für die Beseitigung von Dämmen oder dem Schutz von Bäumen vor dem Tier. „Wir werden in der nächsten Zeit beim Landratsamt eine Abschussgenehmigung anfordern“, sagt Michel.