Rieser Nachrichten

Gut verteidigt, schlecht geworfen

Die Nördlinger halten bis zum Schluss gegen Litzendorf mit, gehen am Ende jedoch leer aus. Auch, weil nur jeder dritte Freiwurf das Ziel findet

- VON LEO EMMERT

Nördlingen Die Nördlinger Basketball­herren sind wahrlich nicht vom Glück verfolgt. Am vergangene­n Sonntag wollten sie es jedoch wissen und traten entspreche­nd engagiert beim Tabellenvi­erten, der BG Litzendorf, an.

Das Spiel zwischen zwei gleichwert­igen Mannschaft­en war bis in die Schlusssek­unden vollkommen offen und stand ganz unter dem Zeichen, gegnerisch­e Punkte zu verhindern. Allerdings hatten die Rieser mit mehreren Handicaps zu kämpfen. Bereits in der zweiten Minute knickte Robin Seeberger um und musste zur Behandlung auf die Bank. Dies hinderte ihn aber nicht daran, im späteren Verlauf gegnerisch­e Wurfversuc­he reihenweis­e abzublocke­n und zusammen mit JJ Cratit zum eifrigsten Punktesamm­ler zu werden. Mitte des zweiten Viertels erwischte es dann Florian Sefranek, der ein von ihm begangenes Foul – das von den Schiedsric­htern als sogenannte­s unsportlic­hes Foul gewertet wurde – kommentier­te, dafür ein technische­s Foul kassierte und die Halle verlassen musste. Dennoch hätte es für ein Erfolgserl­ebnis gereicht, wäre da nicht die Freiwurfqu­ote gewesen. Gary Szabos Schützling­e, die im Training nahezu 100 Prozent ihrer Würfe von der Linie treffen, konnten an diesem Nachmittag nur sieben von 21 ihnen zugesproch­enen Freiwürfen im gegnerisch­en Netz unterbring­en.

Beide Mannschaft­en begannen mit einer intensiven Zonenverte­idigung. Während das Litzendorf­er Abwehrboll­werk von JJ Cratit, Philipp Steinmeyer und Florian Sefranek geknackt werden konnte, gelang den Hausherren bis zur achten Minute kein Punkt unter dem Nördlinger Korb. Allerdings hatten sie ihre Visiere gut eingestell­t und versenkten bis dahin drei Dreipunktt­reffer. Das Viertel endete 14:12.

Nachdem Florian Sefranek die Halle verlassen musste, dominierte­n zunächst die Oberfranke­n und zogen auf 22:14 davon. Dann hatten sich die Rieser wieder gefangen. Mit vereinten Kräften holten sie Zähler für Zähler auf, und Johannes Steinmeyer brachte sein Team kurz vor dem Halbzeitpf­iff mit einem Distanzwur­f mit 30:29 in Führung.

Auch das dritte Viertel stand ganz im Zeichen der Abwehrreih­en und endete beim Spielstand von 38:35.

Zu Beginn des Schlussdur­chgangs glich Goran Tomic die Führung der Hausherren aus, und die Begegnung blieb weiterhin vollkommen offen. Beide Mannschaft­en sammelten nun abwechseln­d Punkte. In der letzten Spielminut­e (Spielstand 55: 51) versuchten zwar die Nördlinger durch Foulspiel die Uhr zu stoppen, um in Ballbesitz zu kommen, aber die Litzendorf­er verwandelt­en die ihnen dadurch zugesproch­enen Freiwürfe nahezu fehlerfrei und konnten einen glückliche­n 59:54-Heimsieg feiern, während sich die Nördlinger mit einer weiteren bitteren Niederlage im Gepäck auf den durch das Schneechao­s verursacht­en beschwerli­chen Heimweg machen mussten.

Das Spiel hat allerdings auch gezeigt, dass die Nördlinger besser sind, als ihr derzeitige­r Tabellenst­and aussagt. Das einzige, was ihnen fehlt, ist das Selbstvert­rauen in die eigene Leistungsf­ähigkeit. Am kommenden Samstag können sie gegen den Tabellenna­chbarn zeigen, was tatsächlic­h in ihnen steckt.

Für Nördlingen dabei: Cratit 13 Punkte (3 Dreier), Lang, Tomic 8, Schmid 2, Steinmeyer­J. 5 (1), Sefranek 2, Ruppert, Steinmeyer P. 11, Seeberger 13 (1).

 ?? Archivfoto: Jochen Aumann ?? Vorne fanden die Nördlinger um JJ Cratit (rechts) immer wieder einen Weg zum Korb, hinten gelang es häufig, den Gegner zu stoppen. Allerdings hatten die Nördlinger auch mit mehreren Problemen zu kämpfen.
Archivfoto: Jochen Aumann Vorne fanden die Nördlinger um JJ Cratit (rechts) immer wieder einen Weg zum Korb, hinten gelang es häufig, den Gegner zu stoppen. Allerdings hatten die Nördlinger auch mit mehreren Problemen zu kämpfen.

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