Am Ende zahlt Deutschland
Mit Geld geizt die neue europäische Dreifaltigkeit nicht. Ein paar Milliarden mehr für die klammen Griechen, eine Art Dispokredit für das kranke Italien: Ginge es nach Emmanuel Macron, JeanClaude Juncker und Martin Schulz, wäre notorischen Schuldenländern bald geholfen: Wie ein Feuerwehrmann aus dem Löschteich könnte ein EU-Finanzminister aus einem eigenen Budget oder einem Europäischen Währungsfonds schöpfen und mit gewaltigen Summen finanzielle Schwelbrände bekämpfen. Dass das viele Regierungen zur Nachlässigkeit verführt und Deutschland den größten Teil der Lasten zu schultern hätte, blenden die drei flammenden Europäer dabei aus.
Bei den Gesprächen über eine Neuauflage der Großen Koalition sollte die Union daher gewarnt sein. Neben dem Streit um die Zuwanderung und die Bürgerversicherung ist die Europapolitik der dritte Knackpunkt zwischen den C-Parteien und der SPD. Mit dem Argument, Europa müsse solidarischer werden, plant Schulz eine weitere Vergemeinschaftung von Risiken und einen Schritt weiter hinein in die Transferunion. Den Euro aber stärkt eine solche Politik nicht. Im Gegenteil. Sie schwächt ihn.