Pfarrer Hitzler stirbt mit 91 Jahren
Mertingen/Donauwörth/Bissingen Prälat Wunibald Hitzler ist am Montag nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 91 Jahren gestorben. Vielen Gläubigen ist er als rührseliger und umgänglicher Geistlicher im Gedächtnis. Hitzler wurde am 14. April 1926 in Mertingen geboren und wuchs dort auf einem Bauernhof auf. Er besuchte als Jugendlicher in Dillingen das Gymnasium. Im Alter von gerade einmal 17 Jahren wurde Hitzler als Soldat eingezogen und in München als Luftwaffenhelfer ausgebildet.
Schwer verwundet wurde er im November 1944 in Holland. Die Amerikaner entließen ihn rasch aus der Gefangenschaft. Im Herbst 1945 begann Hitzler sein Theologiestudium. Die Diakonenweihe, bei welcher sein Kurskollege, der spätere Papst Joseph Ratzinger, ministrierte, erfüllte den Mertinger zeitlebens mit Stolz. Die Priesterweihe empfing er im Juli 1951 in der Wieskirche. Die Pfarreien Kriegshaber und Pfersee waren seine Kaplanstellen. Danach wechselte er als Benefiziat nach Murnau, bevor er seine erste Pfarrstelle in Bissingen antrat. Dort wirkte er 17 Jahre lang als Seelsorger. In diese Zeit fielen auch der Bau des Kindergartens, die Gründung des Landvolkes und des Seniorenkreises.
1977 berief ihn der Bischof an die Kirche St. Ulrich und Afra in Augsburg, wo er dann 19 Jahre lang wirkte. Sein sicherlich größtes Ereignis war der ökumenische Gottesdienst 1987 mit Papst Johannes Paul II. Anfang September 1997 trat Prälat Wunibald Hitzler in den (Un-)Ruhestand, den er in seiner Heimatgemeinde Mertingen verbrachte. Bis vor knapp einem Jahr hielt er regelmäßig Gottesdienste in der Region. Gerade in Donauwörth, bei seinem ehemaligen Praktikanten, dem jetzigen Dekan Robert Neuner, half Hitzler gerne aus.
Am Barbaratag, 4. Dezember, rief ihn nun sein Schöpfer nach einem erfüllten Leben mit über 91 Jahren zu sich heim.
Das Requiem mit anschließender Beisetzung findet am Samstag, 9. Dezember, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin in Mertingen statt. Der Sterberosenkranz wird davor um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche gebetet.