Rieser Nachrichten

Wemdinger Unterführu­ng: Trotz Kälte wird gearbeitet

Aktuell wird die Grundwasse­rwanne für die neue Wemdinger Unterführu­ng errichtet. Sie besteht am Ende aus 13 Stahlbeton­teilen, die jeweils rund 700 Tonnen wiegen

- VON PHILIPP WEHRMANN

Eine Grundwasse­rwanne wird derzeit für die neue Wemdinger Unterführu­ng gebaut. Sie besteht aus mehreren Teilen

Nördlingen An der Wemdinger Unterführu­ng geht es vorwärts, dem Schnee und Frost der vergangene­n Tage zum Trotz. „Bis Minus fünf Grad Celsius kann aktuell gearbeitet werden“, sagt Michael Bauhammer, Leiter der Abteilung Tiefbau des Nördlinger Bauamts. Doch selbst, wenn es noch kälter werde, könne es an der Baustelle weitergehe­n. Denn dann werden Arbeiten vorgezogen, die im Zeitplan eigentlich später vorgesehen sind.

Auf einem Gewebe aus Stahl schweißen an diesem Tag zwei Arbeiter die Streben zusammen, ein anderer verlegt sie auf der gegenüberl­iegenden Seite des Konstrukts. Im Eingangsbe­reich des Tunnels liegen bereits zwei dieser fertigen Teile. Am Mittwoch wurde dort Beton in das Gewebe gegossen. Auf die Frage, wie schwer eine der Platten ist, rechnet Bauhammer kurz. „Das müssten etwa 700 Tonnen sein“, sagt er. Allein die Materialko­sten sind immens, Bauhammer kann sie nur grob schätzen. Seiner Meinung entspreche­n sie dem Preis eines üppigen Einfamilie­nhauses – pro Platte wohlgemerk­t, 13 Stück mit einer Gesamtläng­e von 150 Metern werden später verbaut sein. Gemeinsam bilden sie die Grundwasse­rwanne. Sie soll die Feuchtigke­it, die vom Erdreich nach oben drückt, vom Bauwerk und der Straße fernhalten. Außerdem stabilisie­rt sie das eigentlich­e Bauwerk. Derzeit tun das sogenannte Querausste­ifungen, die zwischen die Wände des Tunnels gespannt sind. Vier Teile der Wanne sollen bis Weihnachte­n fertig werden, das könnte aber noch knapp werden, sagt Bauhammer. Grundsätzl­ich liege man aber sowohl zeitlich als auch kostentech­nisch absolut im grünen Bereich. Bis April sollen die restlichen Teile folgen und die Pumpe eingebaut wernach den. Glückliche­rweise wurde bei der Suche nach Altlasten im Erdreich nichts gefunden, sagt Rudi Scherer, Sprecher der Stadt – sonst wäre diese Möglichkei­t kaum umzusetzen.

Die Pumpenanla­ge wird in dem rechteckig­en Betonbau untergebra­cht, der vom Kreisel aus gesehen auf der rechten Seite steht. Vor einigen Wochen wurden dort Bohrpfähle versenkt, um der Grube Stabilität zu geben (wir berichtete­n). Im April wird dort über einen Montagesch­acht die Anlage, die aus drei einzelnen Pumpen besteht, eingebaut. In oberen Stockwerke­n werden Schränke mit der Steuerelek­tronik für die Pumpen und Straßenbel­euchtung untergebra­cht. Für sie sind dann die Stadtwerke Nördlingen per Fernüberwa­chung zuständig. An der Decke des Tunnels ist zu sehen, wo später die LED-Beleuchtun­g angebracht sein werden. Etwa zwei Meter von den Wänden entfernt verlaufen sie in zwei Furchen, sodass auch die mehr als zwei Meter breiten und erhöhten Gehwege beleuchtet werden.

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Fotos: Wehrmann Etwa 15 Arbeiter befinden sich zurzeit auf der Baustelle der Wemdinger Unterführu­ng. Der Betonbau im Hintergrun­d fasst später das Pumpwerk samt Steuerelek­tronik für Pumpen und Beleuchtun­g. Um das Grundwasse­r abzuhalten, wird eine Wanne aus 13...
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Obwohl die seitlichen Spundwände Feuchtigke­it vom Bau fernhalten sollen, muss durchdring­endes Wasser hin und wieder abgepumpt werden.

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