Wemdinger Unterführung: Trotz Kälte wird gearbeitet
Aktuell wird die Grundwasserwanne für die neue Wemdinger Unterführung errichtet. Sie besteht am Ende aus 13 Stahlbetonteilen, die jeweils rund 700 Tonnen wiegen
Eine Grundwasserwanne wird derzeit für die neue Wemdinger Unterführung gebaut. Sie besteht aus mehreren Teilen
Nördlingen An der Wemdinger Unterführung geht es vorwärts, dem Schnee und Frost der vergangenen Tage zum Trotz. „Bis Minus fünf Grad Celsius kann aktuell gearbeitet werden“, sagt Michael Bauhammer, Leiter der Abteilung Tiefbau des Nördlinger Bauamts. Doch selbst, wenn es noch kälter werde, könne es an der Baustelle weitergehen. Denn dann werden Arbeiten vorgezogen, die im Zeitplan eigentlich später vorgesehen sind.
Auf einem Gewebe aus Stahl schweißen an diesem Tag zwei Arbeiter die Streben zusammen, ein anderer verlegt sie auf der gegenüberliegenden Seite des Konstrukts. Im Eingangsbereich des Tunnels liegen bereits zwei dieser fertigen Teile. Am Mittwoch wurde dort Beton in das Gewebe gegossen. Auf die Frage, wie schwer eine der Platten ist, rechnet Bauhammer kurz. „Das müssten etwa 700 Tonnen sein“, sagt er. Allein die Materialkosten sind immens, Bauhammer kann sie nur grob schätzen. Seiner Meinung entsprechen sie dem Preis eines üppigen Einfamilienhauses – pro Platte wohlgemerkt, 13 Stück mit einer Gesamtlänge von 150 Metern werden später verbaut sein. Gemeinsam bilden sie die Grundwasserwanne. Sie soll die Feuchtigkeit, die vom Erdreich nach oben drückt, vom Bauwerk und der Straße fernhalten. Außerdem stabilisiert sie das eigentliche Bauwerk. Derzeit tun das sogenannte Queraussteifungen, die zwischen die Wände des Tunnels gespannt sind. Vier Teile der Wanne sollen bis Weihnachten fertig werden, das könnte aber noch knapp werden, sagt Bauhammer. Grundsätzlich liege man aber sowohl zeitlich als auch kostentechnisch absolut im grünen Bereich. Bis April sollen die restlichen Teile folgen und die Pumpe eingebaut wernach den. Glücklicherweise wurde bei der Suche nach Altlasten im Erdreich nichts gefunden, sagt Rudi Scherer, Sprecher der Stadt – sonst wäre diese Möglichkeit kaum umzusetzen.
Die Pumpenanlage wird in dem rechteckigen Betonbau untergebracht, der vom Kreisel aus gesehen auf der rechten Seite steht. Vor einigen Wochen wurden dort Bohrpfähle versenkt, um der Grube Stabilität zu geben (wir berichteten). Im April wird dort über einen Montageschacht die Anlage, die aus drei einzelnen Pumpen besteht, eingebaut. In oberen Stockwerken werden Schränke mit der Steuerelektronik für die Pumpen und Straßenbeleuchtung untergebracht. Für sie sind dann die Stadtwerke Nördlingen per Fernüberwachung zuständig. An der Decke des Tunnels ist zu sehen, wo später die LED-Beleuchtung angebracht sein werden. Etwa zwei Meter von den Wänden entfernt verlaufen sie in zwei Furchen, sodass auch die mehr als zwei Meter breiten und erhöhten Gehwege beleuchtet werden.