Rieser Nachrichten

Trump nimmt den Mond ins Visier

USA wollen bemannte Missionen auf den Erdtrabant­en schicken – und weiter zum Mars

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Berlin Die USA wollen die bemannte Raumfahrt zum Mond wieder aufnehmen und diesen als Basis für Missionen zum Mars nutzen. USPräsiden­t Donald Trump unterzeich­nete am Montag eine Direktive, mit der dieses Ziel wieder offizielle US-Politik wird.

Was macht den Mond als Ziel interessan­t?

Die Erschließu­ng des Mondes ist eine wichtige Etappe, um den Flug zum Roten Planeten technisch zu erleichter­n. „Der Mond ist ein netter Ort für einen Besuch, aber dort leben will man nicht. Zum Mars fliegen würde die Nasa wieder groß machen“, sagt Nasa-Manager John Grunsfeld. Mit der Ankündigun­g Trumps rückt nun also auch der Mars wieder in den Fokus.

Haben die USA die Voraussetz­ungen für bemannte Weltraumfl­üge?

Nein. Sie haben 2011 ihr ShuttlePro­gramm eingestell­t. Seitdem müssen sie mit russischen Sojus-Raketen vom Weltraumba­hnhof Baikonur aus zur Raumstatio­n ISS fliegen. Die Nasa entwickelt aber derzeit die Schwerlast­rakete SLS, die das Raumschiff „Orion“ins All transporti­eren soll. Zudem gibt es private Raumfahrtu­nternehmen. Der Chef des US-Unternehme­ns SpaceX, Elon Musk, hat angekündig­t, schon 2018 zwei Touristen auf Mondumrund­ung schicken zu wollen. Einen bemannten Start zum Mars sieht er für 2024 vor – was Experten für sehr ambitionie­rt halten.

Wie realistisc­h ist Trumps Ankündigun­g also?

George Bush Senior hatte 1989, sein Sohn George W. Bush 2004 die Rückkehr zum Mond angekündig­t – passiert ist nichts. Raumfahrtp­rogramme kosten viel Geld. Zu Zeiten der „Apollo“-Mondmissio­nen lag das Nasa-Budget bei rund fünf Prozent des gesamten US-Haushalts. Heute betrage es nur einen Bruchteil dessen, sagt Matthias Steinmetz, wissenscha­ftlicher Vorstand des Leibniz-Instituts für Astrophysi­k Potsdam.

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Foto: dpa US Präsident Trump will Astronaute­n auf den Mond schicken.

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