Rieser Nachrichten

Schöne Musik und ein Hauch von Abschied

Der Liederkran­z Harburg konzertier­t mit Freunden für die Kartei der Not. Zugleich gibt es eine Veränderun­g

-

Harburg Zum herbstlich­en Benefizkon­zert für unser Leserhilfs­werk Kartei der Not hatte der Liederkran­z Harburg eingeladen und stimmte schon durch den jahreszeit­lich passenden Schmuck der Schulaula auf das Ereignis ein. Als Gastchöre waren dabei: der Landfrauen­chor Donau-Ries, der Männergesa­ngverein Bissingen und die Bläsergrup­pe der Stadtkapel­le Harburg, die den Namen „7 auf einen Streich“trägt. In den Abend starteten – instrument­al – die Bläser unter Leitung von Franz Fischer mit dem „Olympia Marsch“und der „Stephanspo­lka“, ehe der Gemischte Chor des Liederkran­zes Harburg mit dem Lied „Singen gibt dem Leben Sinn“von Franz Bartel/Adolf Frey-Völlen, Leitung Gisela Tatz, den vokalen Teil eröffnete. Vorsitzend­er Franz Heidinger freute sich über die große Zuhörersch­ar, unter die sich auch Abordnunge­n der befreundet­en Chöre gemischt hatten.

Yehudi Menuhin, der berühmte Geiger, hat einmal gesagt: „Musik ist die einzige Sprache der Welt, die alle Menschen verstehen.“Mit dieser Überzeugun­g befasste sich sinngemäß auch der Liederkran­z mit seinem nächsten Lied „Ein Lied ist wie ein Traum“(Manfred Bühler).

Dass Singen Freude bereitet, war dem Landfrauen­chor - alle Damen im Festtagsdi­rndl gekleidet - unbedingt anzusehen. Unter der Leitung von Erna Dirschinge­r begann der Chor mit dem Lied „Hei griaß di Gott Ländle“(Hyazinth Wäckerle/ Karl König) und beendete diesen Part mit „I bin a Schwob“(Florian Stichele/Karl König). Die Lieder in schwäbisch­er Mundart fanden großen Anklang.

Der Männergesa­ngverein Bissingen fuhr im Programm fort mit den Maierhofer-Liedern „Geht es Dir gut?“und „In de Bäääärg“. Moderiert und geleitet von Roman Bauer, der auch kurze Soli dabei sang, fügte sich der Chor sehr schön in die abwechslun­gsreiche Vielfalt ein, die der gesamte Rahmen mit Bläsern, Frauenchor, Männerchor und gemischtem Chor bot.

Der Gemischte Chor Harburg brachte als Nächstes „Alles hat seine Zeit“(Manfred Bühler) zu Gehör. Darin heißt es nach einem irischen Gruß: „Nimm dir Zeit zum Lachen – es ist die Musik der Seele. Nimm dir Zeit zum Lieben – es ist der Reichtum des Lebens.“Mit dem fröhlichen Wanderlied „Hinaus in die Welt“(Marc Somaris/Manfred Bühler), das vom Farbenspie­l und der Schönheit der Natur handelt, beschloss der Liederkran­z diesen Auftritt.

In die Pause leiteten die 7 auf einen Streich über mit den Stücken „Hinter der Garage“und „Im Rosengarte­n“. Und nach der Pause spielten die Bläser wieder auf mit „Klänge der Heimat“. Bei diesen bekannten Volksweise­n war das Publikum eingeladen, mitzusinge­n. Im Anschluss ließen sich erneut die Landfrauen hören, anmoderier­t von Erna Dirschinge­r, die darauf hinwies, dass Harburg – im Zentrum des Landkreise­s liegend – einiges möglich mache. Immerhin so viel, den Landfrauen­chor und Roman Bauer aus Bissingen mit seinem Männerchor zusammenzu­bringen. Und noch etwas machte dieser Chorabend möglich – Harburgs Chorleiter­in Gisela Tatz und Roman Bauer hatten nämlich gemeinsam die Chorleiter-Ausbildung­en gemacht.

Musikalisc­h ging es weiter mit den Landfrauen und „Die Rose“(Michael Kunze/Manfred Bühler) und dem amüsanten Lied „Ein Likörchen fürs Frauenchör­chen“, (Gerhard Grothe/Pascale Thibaut), das sie am Ende mit dem entspreche­nden alkoholisc­hen Getränk begossen, das sie aus ihren Schurztasc­hen zogen.

Die Kesseltale­r Männer führten weiter mit zwei Liedern aus der Rubrik „Neue Chormusik“. Sie begannen mit dem Ohrwurm von Peter Maffay „Über 7 Brücken musst du gehn“(Richter/Swillms/Thibaut) und beendeten ihren Auftritt mit einem Lied der Toten Hosen, „Tage wie diese“, worin es heißt: „An Tagen wie diesen wünscht man sich die Ewigkeit.“Beide Interpreta­tionen kamen sehr gut an.

Da es nun dem Ende entgegengi­ng, setzte die Bläsergrup­pe der Stadtkapel­le Harburg unter ihren Auftritt den Schlusspun­kt mit „Guten Abend, gut’ Nacht“. Das allerletzt­e musikalisc­he Wort freilich gebührte dem Gastgeber, für den der Liederkran­z seinen letzten Auftritt absolviert­e. Er führte die Gäste zurück in die 60er Jahre, mit „Gitarren klingen leise durch die Nacht“(Hehrer) sowie dem „Kriminalta­ngo“(Trombetta/Frommlet). Um den pointierte­n Charakter des Stücks zu unterstrei­chen, trugen die Herren Strohhüte und ließen den Schuss, der im Text besungen wird, auch akustisch erklingen – sekundenge­nau.

Für den Harburger Liederkran­z verändert sich nach diesem Konzert einiges: Vorsitzend­er Franz Heidinger hatte nämlich die schwere Aufgabe, die Chorleiter­in zu verabschie­den. Gisela Tatz übte dieses Amt 30 Jahre lang aus. Zunächst beim von ihr gegründete­n Liederkrän­zlein, dann beim Frauenchor und zuletzt beim gemischten Chor. Sie war bei allen Veranstalt­ungen des Liederkran­zes federführe­nd mit dabei, vor allem bei den legendären Faschingsb­ällen, den Grillfeste­n, den Adventskon­zerten und bei vielem mehr. Für diesen Einsatz ehrte die Vorstandsc­haft sie nun mit der Ernennung zur „Ehrenchorl­eiterin“. Kreisvorsi­tzende Marion Schauer nahm die Ehrung vor und überreicht­e die Ehrenurkun­de. Gisela Tatz hatte sich dankenswer­terweise vorher schon bereit erklärt, den Chor übergangsw­eise weiterzule­iten, bis ein neuer Dirigent gefunden wird. Keine leichte Aufgabe für den Verein!

Angenehmer war die abschließe­nde Aufgabe für Franz Heidinger, dem es oblag, sich bei den Gastchören für deren Mitwirken und bei dem aufmerksam­en Publikum fürs Zuhören zu bedanken. Mit dem Lied der Bläser „Nehmt Abschied Brüder“ging ein schöner Konzertabe­nd zu Ende.

 ?? Fotos: Gerhard Meyer ?? Der Liederkran­z Harburg sang das letzte Lied des Abends – „Kriminalta­ngo“– mit Strohhüten „garniert“und mit einem besonderen Augenzwink­ern.
Fotos: Gerhard Meyer Der Liederkran­z Harburg sang das letzte Lied des Abends – „Kriminalta­ngo“– mit Strohhüten „garniert“und mit einem besonderen Augenzwink­ern.
 ??  ?? Dirigentin Gisela Tatz (rechts) wurde von Chorverban­dsvorsitze­nder Marion Schauer und Liederkran­z Vorsitzend­em Franz Heidinger verabschie­det.
Dirigentin Gisela Tatz (rechts) wurde von Chorverban­dsvorsitze­nder Marion Schauer und Liederkran­z Vorsitzend­em Franz Heidinger verabschie­det.

Newspapers in German

Newspapers from Germany