Augen vor Missständen nicht verschließen
Dass sich Tierschützer im Fall des Messi-Bauernhofs im Raum Oettingen einschalten, ist äußerst wichtig. Denn scheinbar hat selbst eine Anzeige der Polizei im Januar nicht geholfen, dass der Landwirt seinen Hof auf Vordermann bringt. Dass die Stadt Oettingen nichts von den Umständen gewusst haben soll, ist sonderbar. Wie die Rieser Nachrichten erfahren haben, gab es in der Vergangenheit durchaus Meldungen über diesen Hof, die bei der Stadt gelandet sein sollen.
Aber die Zustände sind nach dem Tierschutzgesetz offenbar nicht so gravierend, dass das Veterinäramt sofort handeln müsste. Dem Vernehmen nach sind die Tiere gesund, auch wenn um sie herum ein wüstes Chaos herrscht. Tierschützer widersprechen dem und sagen, es hätte sogar tote Katzen gegeben. Dass Bürger aufschreien und nun behaupten, wer mit sich selbst und seinem Hof so überfordert ist, könne auch nicht richtig mit den Tieren umgehen, ist verständlich. Zum Glück gibt es Leute, die ihre Augen vor den Missständen nicht verschließen, auch wenn das Resultat am Ende nicht befriedigend ist.
Ein weiteres Problem, das der Messi-Hof mit sich bringt, der nicht wie von einigen Bürgern angenommen in der Kernstadt liegt, ist der Verruf des gesamten Berufsstandes. Doch sicher ist: Ein Großteil der Landwirte hält sich an Standards und umsorgt seine Tiere liebevoll.
Der Aufschrei bleibt wichtig. Den Tieren und am Ende auch dem Besitzer ist nur geholfen, wenn etwas gegen die Missstände unternommen wird.