So sieht das neue Feuerwehr Gerätehaus aus
Der Bauausschuss stimmt dem Neubau in Löpsingen zu. Kritik bleibt nicht aus
Nördlingen Die Löpsinger Feuerwehrler bekommen ein neues Feuerwehrhaus. Errichtet werden soll es neben der Sporthalle, wie das Gebäude aussehen wird, stellte Architekt Jürgen Eichelmann vom Stadtbauamt Nördlingen jetzt in der Bauausschusssitzung vor. Geplant ist ein zehn mal 12,50 Meter großes Bauwerk, das zweigeteilt ist. Der erste Abschnitt soll die Fahrzeughalle beherbergen. Im zweiten sind im Erdgeschoss unter anderem Umkleiden geplant – nach Geschlechtern getrennt. Im ersten Stock hat Eichelmann einen Schulungsraum vorgesehen, in dem rund 60 Personen Platz haben können. Die Hauptzufahrt soll über die Schulstraße erfolgen, ein Feldweg wird zur Behelfsausfahrt ausgebaut. Zudem sind Parkplätze für die Feuerwehrleute geplant. Im Bauausschuss sorgt nicht nur ein zweiter Rettungsweg für Gesprächsstoff, sondern auch der Unterschied zwischen Kostenschätzung und Kostenberechnung.
Nördlingens Feuerwehrkommandant Georg Schabert hatte den zweiten Rettungsweg vom Schulungsraum über eine Außentreppe angeregt. Die Rettung könne im Brandfall auch mit einer Drehleiter über die Fenster erfolgen, meinte Eichelmann, doch optimal sei das nicht. Schabert verfolgte die Sitzung im Rathaus von den Zuschauerplätzen aus, Oberbürgermeister Hermann Faul bat ihn um eine Stellungnahme. Der Kommandant erklärte den Räten, dass man pro Stunde etwa sechs bis acht Menschen über eine Leiter aus einem Gebäude retten könne. In den Raum passten aber rund 60 Personen. Deshalb sei eine Außentreppe die optimale Lösung. Das sagt auch Faul so, zumal die Nördlinger Wehr, die ihre Kameraden im Brandfall in Löpsingen mit der Drehleiter retten würde, erst einmal in den Stadtteil fahren müsse. Rita Ortler (SPD) unterstützte Kommandant Schabert: „Alles andere als eine Treppe wäre ein Schildbürgerstreich.“
Mit dieser Außentreppe steigen die Kosten um rund 30000 Euro. Das Bauamt hatte im Oktober des vergangenen Jahres eine Kostenschätzung für eine zehn mal zehn Meter große Halle vorgelegt und war auf einen Betrag von rund 723000 Euro gekommen. Die Kostenberechnung vom Dezember 2017 fiel mit 862000 Euro (ohne Außentreppe) nun deutlich höher aus – das stieß Wolfgang Goschenhofer (Grüne/Frauenliste) auf. Schließlich habe man die Entscheidung für den Neubau aufgrund der Schätzung getroffen, jetzt koste das Projekt deutlich mehr. Der Leiter der Hochbauabteilung, Josef Eichert, erklärte diese Summe: Es gebe jetzt eine neue Wärmeschutzverordnung, man habe aktuelle Preisschätzungen zugrunde gelegt. „Die Preise machen nicht wir, sondern die Unternehmen.“Faul wies darauf hin, dass das eine eine Schätzung, das andere eine Berechnung sei – und die Kosten somit gar nicht gestiegen seien. Eine Diskussion über Kostenberechnungen, Deckelungen und Budgeteinhaltungen schloss sich an.
Einig waren sich die Räte dann aber beim Feuerwehrhaus selbst: Die Verwaltung wurde unter anderem mit dem Versand der Ausschreibungsunterlagen für den Rohbau und die Elektroinstallation beauftragt.