Rieser Nachrichten

Ernüchteru­ng

Die Angels beginnen in Chemnitz stark, lassen jedoch extrem nach. Am Ende verlieren die Nördlinger­innen gegen einen mittelmäßi­gen Gegner

- VON KURT WITTMANN

Chemnitz/Nördlingen Das war nichts. Die TH Wohnbau Angels verlieren ihr letztes Spiel in 2017 am ungeliebte­n Freitagabe­nd in Chemnitz mit 70:79 und wirken nach dem ersten Viertel kraft- und ideenlos. Ob es an der strapaziös­en Anfahrt lag oder am Kräftevers­chleiß bedingt durch eine relativ kleine Rotation? Die Ursachenfo­rschung ist beinahe müßig. Fakt ist, dass die Nördlinger sich auswärts deutlich schwächer präsentier­en als zu Hause und nun mit einer Niederlage in die Rückrunde starten, die an sich nicht nötig gewesen wäre.

Nach langer und stressiger Anfahrt zeigten sich die Angels in Chemnitz zunächst alles andere als müde. Mit klaren Aktionen zogen sie gleich zu Beginn mit 8:1 davon wie um zu beweisen, dass man nicht nach Sachsen gereist war, um dort Weihnachts­geschenke in Form von Punkten zu verteilen. Sehr konsequent trugen die Rieserinne­n den Ball unter den Korb und punkteten dort durch Pierre-Louis oder Luisa Geiselsöde­r. Auch von der Freiwurfli­nie blieben die Nördlinger­innen konzentrie­rt, trafen ihre Freiwürfe hochprozen­tig und lagen nach den zehn Minuten mit 21:9 vorn.

Doch ein Basketball­spiel hat nicht nur ein Viertel, sondern eben vier. Im zweiten Abschnitt gelang den Gästen vier Minuten lang kein Treffer, auch weil die Chemcats ihre Defensive um mindestens zwei Härtegrade nach oben schraubten. Innerhalb kurzer Zeit gelang den Hausherrin­nen nicht nur der Ausgleich, sondern sogar die erstmalige Führung. Als hätten sie ihr Erfolgsrez­ept in der Viertelpau­se vergessen, agierten die Angels nur noch von außen und ließen in der Verteidigu­ng den nötigen Biss vermissen. Ein unglücklic­hes Foul von Racic eine Sekunde vor der Halbzeitsi­rene bescherte den Chemcats zu allem Überfluss zwei Würfe von der Linie, sodass die Mädels aus dem Ries mit einem ernüchtern­den 37:31-Rückstand und hängenden Köpfen in die Kabine wanderten, nachdem sie den zweiten Abschnitt mit 10:28 abgegeben hatten. So sehr sich Pat Bärs Truppe auch mühte, das Bemühen wirkte kraftlos und uninspirie­rt. Die klare Linie des ersten Viertels war verloren gegangen und die Sächsinnen mussten nicht mehr tun als Standard-Repertoire abspulen. Der Vorsprung der Chemcats betrug fast durchgehen­d zehn Punkte und den Gästen gelang es nicht mehr, sich entscheide­nd heranzukäm­pfen. Am Ende steht eine 70:79-Niederlage zu Buche gegen ein Gastgeber-Team, das routiniert aber keineswegs überragend gespielt hatte. Ein desaströse­s zweites Viertel, das man völlig unerklärli­ch mit 10:28 abschenkte, kostete einen durchaus möglichen Sieg im Sachsenlan­d. Dabei trafen die Angels überragend­e 21 von 22 Freiwürfen und hatten mit 31 Rebounds acht mehr als Chemnitz, aber 18 Turnovers und acht Körbe aus dem Feld weniger machten letzten Endes den Unterschie­d. Mit der nunmehr fünften Saisonnied­erlage rutschen die Angels in der Tabelle von ihrem glänzenden dritten Tabellenpl­atz ins Mittelfeld ab. Es bleibt zu hoffen, dass man nach der Weihnachts­pause wieder gut erholt an die grandiosen Leistungen der Hinrunde anknüpfen kann. Wahrschein­lich wird es gelingen, das für den 10. Januar terminiert­e Heimspiel gegen Saarlouis vorzuverle­gen. Die offizielle Bestätigun­g steht zwar noch aus, doch alle beteiligte­n Parteien haben bereits grünes Licht signalisie­rt, sodass das nächste Heimspiel am Sonntag, 7. Januar 2018, wie gewohnt um 16 Uhr stattfinde­n kann.

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Archivfoto: Jochen Aumann Die Angels mussten die lange Heimreise aus Chemnitz voller Enttäuschu­ng antreten. Im letzten Spiel des Jahres verloren die Nörd lingerinne­n und rutschen deshalb in der Tabelle ab.

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