Ein Plus, deutlich höher als erwartet
Das neue MRT am Nördlinger Stiftungskrankenhaus soll in einem neuen Anbau entstehen. In der Verwaltungsratssitzung ging es zudem um das Jahresergebnis und die Pflege
Nördlingen Mit der radiologischen Gemeinschaftspraxis „Radiologicum“in Donauwörth hat das gemeinsame Kommunalunternehmen des Landkreises Donau-Ries (gKU) einen Kooperationspartner für den Betrieb eines Magnetresonanztomographen (MRT) am Stiftungskrankenhaus Nördlingen gefunden. Vorausgegangen war ein langwieriges europaweites Ausschreibungsverfahren. Es fehlen allerdings noch die Unterschriften unter einen entsprechenden Kooperationsvertrag.
Aus diesem Grund hielten sich die Verantwortlichen des gKU nach einer Verwaltungsratssitzung am vergangenen Wochenende im Nördlinger Rathaus mit einer offiziellen Bestätigung noch zurück. Vorstandsvorsitzender Jürgen Busse und der stellvertretende Verwaltungsratschef Hermann Faul deuteten jedoch an, dass es auf eine Zusammenarbeit mit dem Radiologicum hinauslaufen werde.
Vergangene Woche hat der Nördlinger Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung einem Erbbaurechtsvertrag zwischen der radiologischen Praxis und den Vereinigten Wohltätigkeitsstiftungen über ein Grundstück auf dem Krankenhausgelände am Stoffelsberg zugestimmt. Dort soll ein Anbau entstehen, in dem das MRT-Gerät untergebracht wird. Wann letztendlich die ersten Untersuchungen gemacht werden können, ist noch offen. Der Erbbauvertrag beginnt am 1. April 2018. Aller Voraussicht nach wird es dann noch geraume Zeit dauern, bis das Gebäude steht und das neue Gerät angeschafft ist.
Das MRT wird nach Inbetriebnahme den Krankenhauspatienten, aber auch der breiten Bevölkerung in der Region für Untersuchungen zur Verfügung stehen. Über die Modalitäten des Betriebes müsse sich das Radiologicum mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern einigen, hieß es.
Thema im Verwaltungsrat war auch das zu erwartende Jahresergebnis des Kommunalunternehmens für 2017. Laut Hermann Faul wird es mit einem Plus von bis zu 750000 Euro weitaus besser ausfallen, als im Wirtschaftsplan prognostiziert. Darin wurde von einem wesentlich geringeren Gewinn ausge- gangen. Als Hauptgrund für den zu erwartenden guten Abschluss nannte Busse Mehrerlöse in den Seniorenheimen. Dort hätten sich die neuen Vergütungen der Kassen im laufenden Jahr positiv ausgewirkt.
2018 werde es allerdings ganz anders aussehen, kündigte Faul an. Nach derzeitigen Berechnungen müsse mit einem negativen operativen Ergebnis im unteren dreistelligen Euro-Bereich gerechnet werden. Die Ursache sei unter anderem in den steigenden Personalausgaben zu suchen. Die Lohnzuwächse könnten durch die Steigerung der Fallpauschalen nicht abgedeckt werden, konstatierte Jürgen Busse.
In der Umsetzung sei inzwischen die vom Verwaltungsrat im Oktober beschlossene Personalgewinnung im Pflegebereich des gKU. Bekanntlich soll hierfür bis Ende kommenden Jahres eine Million Euro ausgegeben werden. Hermann Faul forderte in diesem Zusammenhang finanzielle Entlastungen der kommunalen Krankenhausträger durch die „große Politik“.
Busse zufolge sind am Nördlinger Krankenhaus unterdessen fünf Stellen besetzt worden – drei in Vollzeit, zwei zu 50 Prozent. An der DonauRies-Klinik in Donauwörth gebe es sechs neue Stellen, fünf davon Vollzeit und eine mit 30 Stunden. Vergangene Woche seien dort zusätzlich sechs neue Arbeitsverträge abgeschlossen worden – vier für Vollzeitstellen, zwei für Hilfskräfte. Die neuen Mitarbeiterinnen würden allerdings noch nicht sofort beginnen.
Der Vorstandsvorsitzende bestätigte zudem Informationen unserer Zeitung, wonach vor Kurzem eine Vereinbarung zwischen dem gKUVorstand und dem Gesamtpersonalrat des Kommunalunternehmens abgeschlossen worden sei. Darin geht es um die Personalgewinnung, den Personaleinsatz und eine allgemeine Entlastung des Pflegepersonals. Explizit wird auf die vom Verwaltungsrat beschlossenen 20 zusätzlichen Vollzeitstellen hingewiesen, ebenso wie auf die Forderung der Personalvertretung, die Anzahl der behandelnden Patienten künftig an der gerade verfügbaren Mitarbeiterzahl auf den Pflegestationen auszurichten.
Außerdem soll es zum 30. Juni 2018 eine Dienstvereinbarung zur Entlastung der Pflege geben.