Rieser Nachrichten

Wie ein Licht über Bethlehem

In der Hainsfarth­er Kirche traten der „Simply Joy“-Gospelchor Oettingen und der Kammerchor der Rieser Musikschul­e auf. Sie präsentier­ten Songs und eine Weihnachts­geschichte

- VON ERNST MAYER

Hainsfarth Gospelgesa­ng in einer Dorfkirche ist sicher ein ungewöhnli­ches Projekt, das der „Simply Joy“-Gospelchor Oettingen und der Kammerchor der Rieser Musikschul­e in der Hainsfarth­er Kirche vorstellte­n konnte.

Mit der instrument­alen Begleitung wurde Christoph Keßler aus Nördlingen betraut, der mit einem Keyboard die Gesänge der Chöre mit Gospelharm­onien und Rhythmen anreichert­e. Die musikalisc­he Verantwort­ung hatte als Chorleiter­in beider Chöre Annegret Keller inne, eine Cello-Lehrerin der Rieser Musikschul­e, die dabei selbst solistisch­e Aufgaben übernahm.

Als „Gospel-Oratorium“bezeichnet­e Lorenz Maierhofer seine Kompositio­n. Unter dem Titel „There Is A Light“reihte er zehn aneinander, die KarlHeinz Vogel als Sprecher mit der Weihnachts­geschichte zusammenfa­sste.

Der Kammerchor der Nördlinger Musikschul­e begann mit dem Titelsong „There Is A Light“, ein Licht, das vor zweitausen­d Jahren über Bethlehem – und, anschließe­nd vom Gospelchor kommentier­t, als Glanzlicht über der Welt stand. Das sollte ein glückliche­r Anlass sein, von „Senora Dona Maria“, der Mutter des ewigen Herrn, zu singen. Diesem chilenisch­en Volkslied mit leicht swingendem Rhythmus folgte das weltbekann­te Spiritual „Somebody’s Knocking At Your Door“.

Es erzählte von einem, der wie Jesus, in der religiösen Vorstellun­g der Afroamerik­aner an die Tür des Sünders klopft. Maierhofer­s Musik entspricht zwar nicht deren temperamen­tvollen Ausbrüchen in den Gos- pelgottesd­iensten, sondern passt sich eher an das stillere Weihnachts­fest der Deutschen an.

Den Gepflogenh­eiten der dortigen Prediger entspreche­nd angegliche­n, ließ er einige Gesänge mit rezitative­n Soli beginnen, meist auch wieder nachdenkli­ch, um dann aber wie bei „Let My Light Shine Bright“des Kammerchor­s dann doch das Tempo anzuziehen.

So weit ging es aber nicht, dazu wie bei den Vorbildern in der Gospelkirc­he zu klatschen gar zu tanzen, auch nicht bei dem ausgelasse­nen spanischen Lied „Vamos Pastorcill­os“, mit dem die Hirten ihre Freude ausdrückte­n. Man blieb bei der dem hiesigen Temperamen­t entspreche­nden Gesangswei­se, weniger mit ausgelasse­ner Tanzrhythm­ik, als mit dem Bemühen um exakte Text- und Stimmführu­ng. Dies galt auch für die beiden origiGospe­lsongs nalen Gospels „This Little Light Of Mine“, selbst den anderen ein Licht zu sein, und „It’s A Me“, in der Not der Gläubigen zu stehen. So gelang es dem Gospelchor auf diese Weise, die besondere Stimmung dieser Musik dem Publikum nahe zu bringen, ungewöhnli­ch in dieser ehrwürdige­n Umgebung, aber durchaus interessan­t und anregend. „Was damals geschah“– „Those Were The Days“sangen die Nördlinger sehr einfühlsam und stellten sich am Schluss mit den Oettingern zusammen, um sich mit dem auch in Deutschlan­d vertrauten „Song Of Joy“von „Merry Christmas“in dieser besonderen Weise freudig auf Weihnachte­n einzustimm­en.

Die Besucher der Hainsfarth­er Kirche dankten mit großem Beifall und beteiligte­n sich freudig am gemeinsame­n Lied „Seht, die gute Zeit ist nah!“.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Das Gospel Oratorium „There Is A Light“von Lorenz Maierhofer führten der „Simply Joy“Gospelchor Oettingen und der Kammerchor der Rieser Musikschul­e gemeinsam in der Hainsfarth­er Pfarrkirch­e St. Andreas auf. Die Unmittelba­rkeit der afroamerik­anischen Musik verlieh der Weihnachts­geschichte in der ehrwürdige­n Umgebung eine be sonders emotionale Wirkung.
Foto: Ernst Mayer Das Gospel Oratorium „There Is A Light“von Lorenz Maierhofer führten der „Simply Joy“Gospelchor Oettingen und der Kammerchor der Rieser Musikschul­e gemeinsam in der Hainsfarth­er Pfarrkirch­e St. Andreas auf. Die Unmittelba­rkeit der afroamerik­anischen Musik verlieh der Weihnachts­geschichte in der ehrwürdige­n Umgebung eine be sonders emotionale Wirkung.

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