Rieser Nachrichten

Oettingen: Intensivst­ation erweitert

In der Fürstensta­dt werden Patienten vom Beatmungsg­erät entwöhnt. Deshalb wurde jetzt investiert

- VON BERND SCHIED

Oettingen Es ist noch gar nicht allzu lange her, da gaben viele Zeitgenoss­en keinen Pfifferlin­g mehr auf den Fortbestan­d des Oettinger Krankenhau­ses. Immer wieder war von einer baldigen Schließung die Rede, weil das Haus jedes Jahr saftige Defizite produziere und das gemeinsame Kommunalun­ternehmen des Landkreise­s (gKU) als Träger sich dies nicht mehr länger anschauen wolle. Doch allen Unkenrufen zum Trotz gibt es das Haus immer noch, und es steht besser da denn je. Inzwischen ist die Klinik zu einer anerkannte­n Fachklinik für „Weaning“geworden, worunter man die Entwöhnung schwer kranker Patienten von einem Beatmungsg­erät versteht, um wieder selbststän­dig atmen zu können. Da diese Sparte in der medizinisc­hen Versorgung von den Krankenkas­sen recht großzügig honoriert wird, schreibt das Oettinger Haus auch wieder bessere Zahlen. Nachdem die Nachfrage nach Weaning-Plätzen zwischenze­itlich immer größer wird, ist jetzt die Intensivst­ation von fünf auf sieben Betten erweitert worden. Dazu waren in den zurücklieg­enden drei Monaten relativ überschaub­are bauliche Veränderun­gen notwendig, die rund 340000 Euro gekostet haben und vom gKU aus eigenen Mitteln aufgebrach­t wurden. In dieser Woche sind die zusätzlich­en Betten im Rahmen einer kleinen Feier offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden.

Chefarzt Dr. Helmut Kern sprach von rund 80 Weaning-Fällen pro Jahr, die in Oettingen behandelt würden. Es handle sich dabei um Patienten aus den Räumen Augsburg, München, Ulm und Aalen, die bis zu zwei Monate blieben. Für die nahe Zukunft strebe die Klinik eine Zertifizie­rung für diesen Bereich an. Durch die gute Resonanz habe die Klinik auch eine „durchgreif­ende Erlössteig­erung“erzielen können, sagte Kern. DergK U-V er wal tungs ratsvorsit­zende, Land rat Stefan Rößle, betonte, in Oettingen kümmerten sich „ausgewiese­ne Spezialist­en“um die Kranken. Die Kassen schätzten die hohe Expertise von Ärzten und Pflegekräf­ten am Oettinger Haus.

Besonders dankte Rößle dem gK U-V er wal tungs rats mitglied Professor Dr. WolfgangSc­hra mm, der 2012 vorgeschla­gen hatte, das Weaning in Oettingen einzuricht­en. Durch dessen hervorrage­nde Kontakte zu einigen wichtigen Stellen sei es schließlic­h gelungen, auch die entspreche­nden Weichen erfolgreic­h zu stellen.

Für die kirchliche Segnung der neuen Räumlichke­iten waren der Oettinger Stadtpfarr­er Dr. Ulrich Manz und Prädikanti­n Gisela Münderlein (evangelisc­he Kirche) zuständig.

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Archivfoto: Tippl Die Nachfrage nach sogenannte­n Weaning Plätzen wird immer größer. Deshalb ist die Intensivst­ation am Oettinger Krankenhau­s erweitert worden.

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