120 Musiker für den guten Zweck
Das Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche in Bissingen war ein voller Erfolg – auch für die Kartei der Not
Bissingen Guter Brauch ist es seit vielen Jahren im Kesseltal, dass am letzten Sonntag vor Heiligabend ein Benefizkonzert in der Pfarrkirche St. Peter und Paul veranstaltet wird, dessen Erlös uneingeschränkt sozialen Zwecken zugutekommt. Menschen in Not zu helfen, dafür stehen die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, ebenso wie die Aktion „Sternstunden“des Bayerischen Rundfunks und die Weihnachtstrucker der Johanniter, die sich wieder auf den Weg in Richtung Balkan und Osteuropa machen werden. Eine stolze Zahl von rund 120 Mitwirkenden in insgesamt acht Chören und Musikgruppen sorgten dafür, dass einige Hundert Zuhörer in der fast komplett gefüllten Bissinger Pfarrkirche, darunter auch CSU-Landtagsabgeordneter Georg Winter und Bürgermeister Michael Holzinger, am Ende des rund zweistündigen Konzertes fleißig spendeten.
Die Mehrzahl der Besucher verweilte anschließend auch noch am Stand des Pfarrgemeinderates auf dem Kirchenvorplatz, wo es Punsch, Glühwein und Selbstgebackenes zu kosten gab. Auch hier soll der Erlös gespendet werden. Günter Geißler, Vorsitzender der Chorgemeinschaft Bissingen, freute sich eingangs sehr über den zahlreichen Besuch, das wiederum unter dem Motto „Weihnachtliches Singen und Musizieren“stand. Ein Novum war es, dass die Chorgemeinschaft Bissingen unter der gewohnt souveränen Leitung von Roman Bauer das Konzert, unterstützt von der Original Kesseltaler Blasmusik mit ihrem Dirigenten Jochen Ruf, mit dem weihnachtlichen Chorsatz „Veni Emanuel“mitten im Kirchenschiff eröffnete. Für nachhaltige feierliche Stimmung sorgten die Kesseltaler Turmbläser unter der Regie von Richard Riegg mit ihren sehr eindrucksvoll interpretierten Bläsersätzen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ihnen in nichts nach stand der fein ausgewogene Kirchenchor Fronhofen, geleitet von Mario Hurler, der die Liedsätze „Machet die Tore weit“, „Sei uns willkommen“und „Transeamus usque Bethlehem“von der Empore herab sang. Ebenso immer eine Bereicherung des Adventskonzertes stellt seit vielen Jahren das Vokalensemble Bissingen mit seiner Dirigentin Magdalena Polzer dar.
Die Sängerinnen zauberten mit dem rhythmisch betonten Spiritual „Somebody´s knocking at your door“und dem an ein spanisches Weihnachtslied angelehnten Satz „Folgen wir den Hirten“fremdländische weihnachtliche Stimmung in die Kirche. Hierzu passte die Interpretation der „Giudita“der Original Kesseltaler Blasmusik mit der Flöten-Solistin Julia Bauer. Zurück in die bajuwarische Heimat holte die gebannt lauschenden Zuhörer danach das Doppelquartett der Chorgemeinschaft mit adventlichen Liedern des Giesinger Viergesangs.
Seit einigen Monaten leitet Johanna Seiler mit der „Bläserjugend MöBiJUnited“ein Projekt, in dem sich die Nachwuchsbläser aus Bissingen und Mönchsdeggingen zusammengetan haben. Souverän und mit viel Gefühl absolvierten die Jugendlichen mit dem „Little drummer boy“und dem Bläsersatz „The first nowell the angels did say“ihre adventliche Premiere.
Ein schwedisches Weihnachtslied und mit dem Chorsatz „Whisper“ein modernes Spiritual sang die Chorgemeinschaft Bissingen sehr harmonisch und feierlich. Eine anspruchsvolle Aufgabe hatte sich auch der Gastchor aus Ehingen/Niederhofen mit Dirigentin Elisabeth Grimm gestellt. Er brachte die Weihnachtsgeschichte in einer fünfteiligen Bearbeitung von Lorenz Maierhofer fein abgestimmt zu Gehör. Für ein großartiges Finale sorgten schließlich alle Chöre und mitwirkenden Musiker mit den gemeinsam gesungenen und gespielten Schlussliedern „Wir grüßen den, der zu uns kommt“und „Jesus, berühre mich“.
Daran schloss sich nach den Dankesworten von Pater George Vadakkinezhath und dem lang anhaltenden Schlussapplaus der Zuhörerschar noch das von allen Anwesenden gesungene Weihnachtslied „Macht hoch die Tür“an.