Rieser Nachrichten

MADE IN CAPITOLAND DAS DING :

So entstehen Wachsplatt­en

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1. Los geht es an der Wachswaage der Firma Tyroller. Dort liefern die Imker ihr Wachs ab, das wieder zu Mittelwänd­en geformt werden soll. Mittelwänd­e sind die Wachsplatt­en in Bienenkäst­en, auf die die Bienen ihre Waben bauen. Um den Wachsklump­en zu erhalten, wurden alte Mittelwänd­e und Waben erwärmt und eingeschmo­lzen. Dieser hier auf dem Bild und der im blauen Sack wiegen 24 Kilogramm – also womöglich so viel wie du. 2. Nun wird der Wachsklump­en in diesem Kessel eingeschmo­lzen und eine Stunde lang auf 130 Grad Celsius erhitzt. Das ist wichtig, damit keine Krankheits­erreger im Wachs bleiben können. Außerdem wird das flüssige Wachs noch gefiltert, damit sich später kein Dreck in der Mittelwand befindet. Aus dem Hahn mit dem roten Öffner fließt das Wachs dann aus dem Kessel in einen Eimer … 3. … und im Eimer wird das flüssige, heiße Wachs zu diesem eckigen Behälter getragen und oben hineingefü­llt. Dort wird die Temperatur des Wachses auf 70 Grad Celsius gehalten. Das ist wichtig, damit das Wachs flüssig bleibt – und fließen kann … 4. … denn aus dem eckigen Behälter kommt das goldgelbe und durchsicht­ige Wachs unten heraus und fließt über eine Rinne in einen anderen Behälter. Dabei wird es mit einem Kaffeefilt­er noch einmal gereinigt. Dann fließt es weiter in einen Behälter, der sich über zwei Walzen befindet. 5. Aus dem Behälter fließt ein flüssiger Wachsfaden zwischen die beiden Walzen. Weil diese wassergekü­hlt sind, kühlt das Wachs sofort ab und wird fest. Dabei bekommt es auch das typische Wabenmuste­r eingeprägt. Unter den Walzen kommt eine laaaange Wachsbahn aus der Maschine heraus. 6. Die Wachsbahn wird erst am Rand gerade abgeschnit­ten. Dabei kann die Firma Tyroller die Breite ganz nach den Wünschen des Imkers einstellen. Es gibt schließlic­h ganz viele unterschie­dliche Maße für Mittelwänd­e. 7. Der abgeschnit­tene Teil der neuen Mittelwand wird aufgefange­n. Später wird er wieder eingeschmo­lzen und von den beiden Walzen zu einer neuen Mittelwand geformt. Das ist so ähnlich wie beim Plätzchenb­acken: Der Teig zwischen den Ausstecher­len wird wieder ausgerollt. 8. Von der langen Mittelwand­bahn, die aus den Walzen herauskomm­t, schneidet nun ein automatisc­hes Messer millimeter­genau gleichgroß­e Stücke ab. Die Größe dieser Platten kann auch der Imker bestimmen. Kommt eine neue Platte auf den Plattensta­pel, senkt sich der Tisch darunter ein kleines bisschen. 9. Nun werden die fertigen Wachsplatt­en nach Größe sortiert und gestapelt. 10. Bevor sie von Imkern abgeholt oder zu Bienenzüch­tern in ganz Deutschlan­d geschickt werden, werden die Platten noch mit Papier eingepackt. So sind sie etwas geschützt. Bald schon können dann wieder Bienen über das Wachs krabbeln und neue Wabenzelle­n darauf bauen – und alles geht wieder von vorne los.

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Bilder: Andreas Stiel Überschrif­ten: Lennart aus Augsburg
Texte: Lea Thies Bilder: Andreas Stiel Überschrif­ten: Lennart aus Augsburg
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