Rieser Nachrichten

Biber: Sinnvolles Regulieren

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Zum Bericht „Der Biber ist einer der bes ten Umweltschü­tzer“in den RN am 15. Dezember:

Der Biber – gepriesen als große Erfolgsges­chichte des Naturschut­zes – hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Den biologisch­en Gesetzmäßi­gkeiten folgend wird er sich weiterhin vermehren. Dieses „Kuscheltie­rchen“richtet an ökologisch­em und ökonomisch­em Eigentum mehr Schaden an, als vorstellba­r ist. Die Ausführung­en von Frau Brandner sind sicherlich zu hinterfrag­en. Uferböschu­ngen, Schutzstre­ifen, Deiche, Reusen, Kanalisati­on, Kläranlage­n und privates, wirtschaft­liches Eigentum werden zerstört. Frau Brandner führt aus, dass der Biber um seinen Bau neue Lebensräum­e für Vögel, Insekten, Frösche schaffe. Dies ist ein kleiner Nebeneffek­t, man muss nur wissen, dass eine Biberfamil­ie in wenigen Tagen viele „Draufstämm­e“der Klasse 6 fällen kann. Diese Flächen sollte man aufgrund des Gefahrenpo­tenzials durch angenagte Bäume nicht mehr betreten. Vom tatsächlic­hen Schaden ganz zu schweigen. Dem Reh wird das Recht zum Leben aberkannt, wenn es sich an Trieben von jungen Bäumen vergreift. Es wird mit dem Tode bestraft, während der Biber großflächi­g an land- und forstwirts­chaftliche­n Produkten fressen darf. Es ist falsch, dass Jäger nicht bereit sind, Biber zu jagen, da sie ohne Auftrag und Genehmigun­g des Landratsam­tes ihn gar nicht töten dürfen. Über die Schießtech­nik gibt es klare Regeln für das handwerkli­che Können. Nach aktuellen Berichten stellt der Biberschad­ensfond circa 350 000 Euro für Bayern bereit, um die Betroffene­n zu entschädig­en. Bei einer bayerische­n Population­sgröße von 25 000 Bibern bleibt für den Einzelnen nicht mehr viel übrig. Die Kommunen haben ihre Schäden selbst zu tragen.

Niemand will den Biber vernichten, sondern sinnvoll regulieren. Hierbei ist noch Verbesseru­ngsbedarf vonseiten der Behörden gefragt. Das genehmigte Töten von Bibern ist nur zu bestimmten Zeiten gestattet, wenn das Landratsam­t zur Abnahme der getöteten Biber entspreche­nd besetzt ist. Der Geduldsfad­en der Betroffene­n ist in Biberfrage­n dünn geworden. Wird so was Ähnliches mit Luchs, Wolf und Bär auch passieren?

Moritz Fürst zu Oettingen Waller stein, Wallerstei­n

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