Endlich schlemmen
Murphys Gesetz an Weihnachten: das Paket, das es nicht mehr rechtzeitig unter den Christbaum schafft, das Kleid für die Freundin, das ihr erstens nicht gefällt und zweitens viel zu klein ausgesucht worden ist und zu guter Letzt die grauenhafte Magenverstimmung zu den kulinarischen Hochtagen des Jahres. Treffer.
Rinderbrühe am 22. Dezember, Rinderbrühe mit Buchstabennudeln am 23. Dezember. An Weihnachten „Gschwollne mit Kartoffelsalat“und deswegen am 25. wieder Rinderbrühe, diesmal als „Flädlessupp’“. Weihnachten kam zu früh, ich (oder besser mein Magen) war nicht bereit, obwohl ich mit sämtlichen Erledigungen überpünktlich fertig war. Sogar die Geschenkschleifen waren auf das Papier abgestimmt. Die zeitliche Reihenfolge der Weihnachtsbesuche passte. Nur ich: unpässlich.
Ich sehe noch heute die Fruchtbowle als Nachspeise, die ich nicht angerührt habe. „Ente mit Rotkohl, Zwiebelrostbraten, Kässpätzle.“Die Stimme der Bedienung aus dem Restaurant bei Opis Geburtstag am ersten Weihnachtsfeiertag klingt selbst heute in meinen Ohren.
Doch die Zeit von Kirschkernkissen und Wärmflasche hat ein Ende. An Silvester und Neujahr wird die eine oder andere Köstlichkeit schon noch aufgetischt. Geht es allerdings wieder nach Murphys Gesetz, dann passt 2018 wenigstens die Hose.