Schon mal zerstoibert?
Die deutsche Sprache ist um neue Wörter ebenso wenig verlegen wie Christian Lindner, der der deutschen Alltagssprache einen neuen Begriff beschert hat – das „Weglindnern“. Zwar hat der smarte FDP-Mann aus Nordrhein-Westfalen das Wort nicht selbst erfunden, aber es beschreibt sein strategisches politisches Handeln. Nämlich präzise den Vorgang, als Lindner einem möglichen Jamaika-Bündnis in Berlin über Nacht den Boden entzog. „Weglindnern“steht als Synonym für jemanden, der sich kurzerhand seiner Verantwortung entzieht.
In der jüngsten Auflage des Duden sind 5000 neu aufgenommene Wörter zu finden. Die Rede ist zum Beispiel von Begriffen wie „Willkommenskultur“, die aufgrund politischer Debatten gebräuchlich wurden. Aber auch Wörter englischen Ursprungs wie „facebooken“haben in die Alltagssprache Eingang gefunden. „Weglindnern“ist noch nicht dabei, würde aber gut dazu passen.
Für die nächste Ausgabe des Duden fielen uns noch einige andere Begriffe ein. Was halten Sie von „zerstoibern“? Ein „Sprachzerstoiberer“wäre also jemand, der Bandwurmsätze spricht, die bisweilen keinen Sinn ergeben. Erinnert sei bei dieser Gelegenheit an Stoibers legendäre Ausführungen zum Transrapid.
Bei der bayerischen SPD ist das Neues-Wort-aus-Namen-Ableiten schwierig. Gott sei Dank, kann man nur sagen. Ansonsten würde der Duden noch umfänglicher. Das Sprachlexikon wächst sowieso und enthält inzwischen 145 000 Stichwörter. Die Urfassung aus dem Jahr 1880 hatte nur 27000.
Also insofern: Danke SPD!